Lörrach Kaltes Duschbad für die Fitness

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Die Jubilarin Margot Hengherr Foto: Peter Ade

Jubilarin: Margot Hengherr feiert heute ihren 95. Geburtstag

Lörrach (pad). Hellwach, liebenswürdig und kreativ sind Attribute, die in vollem Umfang auf Margot Hengherr zutreffen. Am heutigen Dienstag feiert die beliebte Lörracher Geschäftsfrau in der Wohnanlage Martinshof an der Basler Straße 148 ihren 95. Geburtstag. Die ehemalige Inhaberin des Café Pape lebt seit Jahrzehnten in der Lerchenstadt und hat sich auf vielfältige Weise ins gesellschaftliche und kulturelle Leben eingebracht.

Trotz ihres öffentlichen Engagements war und ist die Jubilarin ein Familienmensch. Sie sagt über sich selbst: „Die Familie stand immer an erster Stelle. Ich bin glücklich und stolz über den engen Kontakt zu meinen Söhnen Marcus und Dominic, zu meiner Tochter Nicole, den fünf Enkeln und den vier Urenkeln. Sie machen mich zu einer reichen Frau.“

Als Jüngste unter vier Geschwistern wuchs Margot Hengherr in Lörrachs heutiger Partnerstadt Meerane in Sachsen auf. Bald nach der Schule arbeitete sie als Hilfskraft im Büro eines Kleiderstoffhandels. Doch man erkannte schnell, dass in ihr weit mehr Potenzial steckt und förderte die junge Frau mit Fortbildungen. Als sie 1944 am Reichsberufswettkampf teilnahm, wurde sie Ortsbeste und belegte auch den ersten Rang im Kreis.

Nach dem Krieg schuf sich die sächsische Textilfirma Rudolf Knabe ein neues Standbein im Süden von Deutschland. So kam die Jubilarin zusammen mit ihrer Schwester nach Lörrach, wo sie bald ihren späteren Ehemann Heinrich Hengherr kennenlernte, der eine Lehre zum Patissier absolvierte.

1954 heiraten die beiden und bekamen im folgenden Jahr ihren ersten Sohn.

Den Traum der Selbständigkeit verwirklichte das junge Ehepaar 1958 nach der Geburt des zweiten Sohnes mit der Eröffnung eines eigenen Cafés. Im ersten Geschäftsjahr des Café Stelzenmüller an der Basler Straße vergrößerte sich die Familie Hengherr erneut, diesmal mit einer Tochter. Ab 1971 führte die Familie 27 Jahre lang das Café Pape und betrieb einige Zeit das Turmcafé am Bahnhofsplatz.

„Meine Aufgaben waren vielseitig“, erinnert sich Margot Hengherr. „Ich war für die Buchhaltung, das Kochen von Kleingerichten, den Verkauf, das Dekorieren der Schaufenster und vieles mehr verantwortlich. Meine Arbeit hat mir immer Spaß gemacht, und mein Mann und ich pflegten eine vorzügliche Arbeitsteilung.“

Nach 40 arbeitsintensiven Jahren setzten sich die Hengherrs 1998 zur Ruhe. Als leidenschaftliche Köche hatten sie gemeinsam mit sechs Ehepaaren schon früh einen Gourmetzirkel gegründet, der sich bis heute regelmäßig trifft.

Für Freizeitaktivitäten blieb allerdings wenig Zeit. Das Ehepaar stand oft bis in die Nacht im Café. Umso lieber erinnert sich die Jubilarin an die eine oder andere Reise zusammen mit ihrem Mann. Und: Mit dem Fahrrad waren die beiden häufiger in Europa unterwegs.

Nachdem Heinrich Hengherr im hohen Alter schwer erkrankte, pflegte ihn Margot Hengherr bis zu seinem Tod am Neujahrstag 2010.

Ihre Fitness bis ins hohe Alter begründet die 95-Jährige auch mit der Gepflogenheit, jeden Morgen ein mindestens zweiminütiges kaltes Duschbad zu nehmen. Außerdem nimmt sie am Gedächtnistraining für die Bewohner der Seniorenresidenz Martinshof teil.

Den zahlreichen Glückwünschen zum Jubelfest schließen wir uns gerne an.

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