Lörrach Kein Abriss geplant

Die Oberbadische
Das Gemeindezentrum der Friedensgemeinde soll nach Möglichkeit erhalten bleiben. Foto: Archiv Foto: Die Oberbadische

Friedensgemeinde: Ältestenrat und Mitgliederinitiative wollen das Gemeindezentrum erhalten

Ein Abriss des Gemeindezentrums der Friedensgemeinde sei lediglich ein „letztes Ausstiegsszenario“ gewesen, stellte Ältestenkreisvorsitzender Dirk Uecker am Dienstag vor rund 90 Zuhörern klar. „Wir wollen, dass das Gebäude bleibt und wir hier in ‚fünf Jahren plus‘ eine Heimat haben“, so Uecker.

Von Markus Greiß

Lörrach. Im Juli 2017 hatte unsere Zeitung nach Gesprächen mit Verantwortlichen aus Kirchengemeinde und Stadt berichtet, das Gemeindezentrum der Friedensgemeinde werde nach einer Übergangszeit von fünf Jahren einer Wohnbebauung weichen. Aufgeschreckt von dieser Nachricht bildete sich eine Initiative für den Erhalt des Gemeindehauses, die nun zusammen mit dem Ältestenkreis der Friedensgemeinde zu einem Informationsabend einlud.

Der demografische und strukturelle Wandel mache Veränderungen notwendig: Zählte die Friedensgemeinde bei der Eröffnung des Gemeindezentrums vor 35 Jahren 1800 Gemeindemitglieder, seien es heute gerade einmal 694. Dieser Schwund macht allen Pfarrgemeinden in der evangelischen Kirchengemeinde Lörrach zu schaffen. In der Folge sind deren Gemeindehausflächen – derzeit 900 Quadratmeter – zu groß. Die Friedensgemeinde muss laut Gemeinderatsbeschluss 300 Quadratmeter zur Flächenreduzierung beisteuern, weshalb ihr Gemeindezentrum in knapp fünf Jahren aus dem kirchlichen Finanzierungsrahmen herausfällt.

Ziel ist es nun, die Räumlichkeiten „mit Kooperationspartnern zu füllen, damit die finanzielle Versorgung der Räume gesichert ist und das Zentrum den Haushalt der Kirche nicht belastet“, wie die Dekanin des Kirchenbezirks Markgräflerland, Bärbel Schäfer, ausführte. Mit der Bezirksjugend, die per 1. Januar im Untergeschoss eingezogen ist, ist ein Anfang gemacht. Dieser Bezirksbeitrag „darf länger als fünf Jahre gehen“, setzte Schäfer ein Hoffnungszeichen.

Finanzielle Entlastung bringt auch der Pachtvertrag, der mit der Stadt zur auf drei Jahre begrenzten Anschlussunterbringung von 50 Flüchtlingen auf einem Teil des Geländes der Friedensgemeinde abgeschlossen wurde (wir berichteten).

Laut Rainer Schack, der für die Initiative zum Erhalt des Gemeindezentrums das Wort ergriff, will diese den Mitgliedern der Friedensgemeinde Gehör verschaffen und dem Ältestenrat den Rücken stärken. Er bezeichnete den Infoabend als Auftakt für weiteres Engagement und lud zur Mitwirkung ein.

Jörg Thalmann, der Vorsitzende der Kirchengemeinde Lörrach, bat die Initiative, zwei Mitglieder in die zuständige Projektgruppe im Bauausschuss zu entsenden. Der ehemalige Gemeindepfarrer Kurt Mauch beklagte, die Friedensgemeinde müsse innerhalb der Gesamtkirchengemeinde „am meisten bluten“. Er betonte, die Lebendigkeit und Offenheit der Gemeinde und formulierte den Wunsch, dass der künftige Gemeindepfarrer etwas von dieser Begeisterung mitbekomme. Die Pfarrstelle der Friedensgemeinde ist vakant, wird aber ausgeschrieben.

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