Lörrach Kein Anlass für Aberglauben

Die Oberbadische
Aktiv beginnt Alexandra Siebert ihr neues Lebensjahr. Foto: Gottfried Driesch Foto: Die Oberbadische

Jubilarin: Alexandra Siebert wird am Sonntag 80 Jahre alt

Lörrach (dr). „Ich wurde an einem Freitag den 13. geboren, habe dies aber nie als Unglück empfunden“. Während des ganzen Gesprächs schimmerte bei Alexandra Siebert, die morgen ihren 80. Geburtstag feiert, immer wieder ihr Humor durch.

Als Alexandra Kremer kam die Jubilarin am 13. Mai 1938 in Freiburg auf die Welt. Ihren Vater hat sie erst mit elf Jahren kennengelernt. Ein Jahr nach ihrer Geburt sei er in den Krieg gezogen und erst 1949 aus russischer Gefangenschaft heimgekehrt. Da sei er für die Jubilarin und deren Schwester ein fremder Mann gewesen. Die „vaterlose“ Familie wurde im Krieg nach Furtwangen evakuiert, das Wohnhaus in Freiburg durch Bomben zerstört. Durch Verkäufe von Hausrat und Hamstern hielt sie sich mühselig über Wasser.

1952 begann die Jubilarin eine Lehre als Schuh-Fachverkäuferin in Freiburg. Gleichzeitig absolvierte sie einen Steno- Schreibmaschinen- und Buchhaltungskurs. Nach der Lehre bekam die Jubilarin eine Stelle bei der Regierungsoberkasse in Freiburg.

Auf einem Stenografenball lernte sie 1958 ihren späteren Mann Josef Siebert kennen. Langsam sei man sich näher gekommen – 1962 wurde dann geheiratet. Gleich nach der Hochzeit zog das Ehepaar nach Lörrach, Siebert war an das hiesige Finanzamt versetzt worden.

1963 und 1967 wurden die Töchter Gabriele und Bettina geboren. Mutter Alexandra legte zunächst eine berufliche Pause ein. Im Jahre 1974 kauften die Eheleute eine Wohnung. „Es war die beste Anlage unseres Lebens“, bekräftigte die Jubilarin den damaligen Entschluss. Jetzt ging Alexandra Siebert, wenn die Töchter in der Schule waren, wieder in einem Baumarkt arbeiten.

Viel Freude hat dem Ehepaar der Badminton-Sport bereitet, den sie in einem Verein betrieben. In den Ferien fuhr die ganze Familie mit dem Zelt nach Italien. „Die Kultur in Italien ist so außergewöhnlich“, erinnerte sich die Jubilarin voller Freude. Rom, Florenz, Sizilien, Neapel und Pompeji habe man erkundet. Nach 52 glücklichen Ehejahren verstarb 2014 Ehemann Josef Siebert.

Seit 16 Jahren engagiert sich die Jubilarin maßgeblich im Leitungsteam des ökumenischen Seniorentreffs in der katholischen Kirche St. Peter. Jeden Dienstag wird dort eine Veranstaltung für Senioren durchgeführt. Außerdem kümmert sich die Jubilarin um die Krankenbesuche bei den Senioren. Weitere Hobbys sind das Nähen gewesen sowie das Töpfern, das sie an der Volkshochschule immer noch betreibt.

Gefeiert wird morgen im großen Verwandten- und Freundeskreis. Die Redaktion gratuliert herzlich und wünscht noch viele Jahre voller Aktivitäten.

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