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Lörrach Keine Disco in der Ortsmitte

Die Oberbadische
Ortsvorsteher Horst Simon und die Haagener SPD fordern für den Ortskern einen Ortsentwicklungsplan. Foto: Guido Neidinger

Haagener SPD greift Ängste der Bürger auf und fordert Sanierungsgebiet „Quelleareal“.

Lörrach-Haagen - Die Haagener SPD befasste sich kürzlich mit der Entwicklung des Ortsteils. Intensiv diskutiert wurden die Ängste aus der Bevölkerung zur weiteren Nutzung des Quelleareals.

„Die SPD nimmt die Sorgen der Nachbarschaft und der Einwohner Haagens sehr ernst und teilt deren Auffassung, dass die Eröffnung einer Diskothek und einer Shisha-Bar definitiv nicht verträglich wäre mit der Lage im Ortszentrum“, betont die Vorsitzende Christa Rufer.

Bereits jetzt werde sowohl die direkte Nachbarschaft als auch die weitere Umgebung durch Lärm, Lichtspiele, offenes Feuer, laute Unterhaltungen unter freiem Himmel, Autohupen und An- und Abreiseverkehr teilweise bis nach Mitternacht durch die bis zu 600 Gäste des 1200 Quadratmeter großen Festsaals im ehemaligen Kaufhaus Quelle erheblich beeinträchtigt.

Bei einer zweistöckigen Disco für eine vermutlich ähnlich große Besucherzahl befürchten die Sozialdemokraten erheblichen zusätzlichen An- und Abfahrtsverkehr, Lärm und Autorennen durch die Ortsmitte in den Nachtstunden. Die Sicherheit der Bürger und deren Nachtruhe sieht Jolanda Krämer im Falle einer Realisierung des Projekts als „erheblich gefährdet“ an.

„Die Chance, über einen Ortsentwicklungsplan und Ausweisung eines Sanierungsgebietes steuernd einzugreifen, müssen wir nutzen“, forderten Rufer und Ortsvorsteher Horst Simon. Die Diskussion im Ortsteil zeige, wie wichtig es für Haagen sei, mit einem Ortsentwicklungsplan und der Ausweisung eines Sanierungsgebietes städtebaulich unerwünschte und ortsunverträgliche Nutzungen auszuschließen.

In diese Kerbe schlugen auch Norbert Bauer und Philipp Simon: „Wenn wir nichts tun, wird es noch viele weitere ortsunverträgliche Nutzungen dort geben, die wir alle nicht wollen. Das können wir sonst nicht verhindern.“

Die Haagener SPD fordert mittelfristig die Ausweisung eines Sanierungsgebiets „Quelleareal“ und als Ziel ein lebendiges Quartier mit Wohnen, Gewerbe, Einkaufsmöglichkeiten (Nahversorgung) und sozialen Einrichtungen.

Die Erschließung eines Lebensmittelgeschäftes zur Nahversorgung der Haagener Wohnbevölkerung sollte zugunsten einer qualitativen Entwicklung des Ortszentrums von der Hauinger Straße aus erfolgen, forderte Rufer. Ein Lebensmittelnahversorger könne einschließlich Backshop im bisherigen Café bereits jetzt einziehen, da die Flächen groß genug seien.

Größere Investitionen dürften nach Einschätzung der SPD zwar notwendig werden, jedoch gebe es dafür Fördertöpfe für Projekte zur Ortskernentwicklung, die die Stadt beantragen könne. Zu berücksichtigen sei, dass sich keiner der bisherigen Lebensmittelmärkte mit Zugang über die Rückseite des Gebäudes über die Eisenbahnstraße habe etablieren können.

Die SPD will sich intensiv an der ab Juni 2019 beginnenden Diskussion zur Erarbeitung eines gesamtstädtischen Entwicklungs- und Verkehrskonzepts beteiligen und die dringende Notwendigkeit städtischer Planung für den Ortsteil Haagen betonen.

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