„Wir sind uns alle einig, dass das Gärten des Grauens sind“, sagte Christiane Cyperrek (SPD). Die Frage sei nur, wie man deren Zahl reduzieren könne. „Werbung, Aufklärung und Anreize funktionieren nicht oder nur langsam, deshalb ist die Botschaft: Ohne Verbote geht es nicht“, argumentierte sie. Nach objektiven Kriterien sei der „gesellschaftliche Schaden zudem höher als der Nutzen für den Einzelnen“, sagte Cyperrek und verglich das Thema mit dem Rauchverbot und Tempolimits.
Die meisten Eigentümer legten die Schottergärten vor allem aus Pflege- und Kostengründen an, sagte Thomas Vogel (Freie Wähler). Man müsse mit ihnen reden und sie informieren. Eine Reglementierung sei hingegen „nicht in Ordnung“. Zumal etliche Gärtner ihren Kunden diese Gärten empfehlen.
„Schottergärten werden von Gartenbaubetrieben intensiv beworben, da sollten wir anfangen“, bestätigte sein Fraktionskollege Thomas Denzer. Zudem sei es schwierig, zu beurteilen, was einen Schottergarten definiere: „Ein Schotterbereich macht in manchen Bereichen durchaus Sinn“, erklärte Denzer.
„Wir müssen die Firmen informieren, dass solche Gärten in Lörrach nicht mehr zulässig sind, denn die Bürger wissen es nicht“, forderte Matthias Koesler (FDP).
Gesetzliche Grundlage für Vorgehen gegen bestehende Gärten fehlt
„Die Stadtverwaltung möchte Aufklärung und klärt bereits sehr viel auf“, sagte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic. Und auch in der Vorlage heißt es: „Im Rahmen der Baugenehmigungen soll verstärkt Werbung für eine ökologisch wertvolle Begrünung gemacht werden.“
Das Verbot auch in bestehende Bebauungspläne zu integrieren, ist laut Neuhöfer-Avdic hingegen nicht umsetzbar: „Wir haben 80 geltende Bebauungspläne, diese alle zu ändern, bekommen wir nicht hin.“
Staub-Abt empfiehlt: Von einem Vorgehen gegen bereits bestehende Schottergärten sollte „wegen bisher fehlender gesetzlicher Grundlagen Abstand genommen werden“.