Lörrach Kinder gestalten das Theaterstück „Der blauen Vogel“

Tonio Kostic
Bei den Proben auf der Burghof-Bühne Foto: Barbara Ruda

Mit der Premiere des Stücks „Der blauen Vogel“ am 13. Mai nähert sich die neunte Großproduktion, die das Theater Tempus fugit zusammen mit dem Burghof inszeniert, ihrer Umsetzung.

Im Vorfeld der Aufführung fand am Donnerstagnachmittag eine Pressekonferenz statt, in der auf Einzelheiten eingegangen und Einblicke in zu Erwartendes gegeben wurden.

Schnell habe die Regisseurin Karin Maßen die Aktualität der Themen im 1908 uraufgeführten Werk Maurice Maeterlincks gespürt, die heute auf ganz anderer Ebene – vor allem Kindern – verdeutliche, „was Menschen schaffen können“.

In die Unterwelt etwa gehe es hinab: Hinter den Türen warte der Krieg und Themen wie die Klimakatastrophe. Mit Hilfe der kindlichen Lösungsvorschläge werde verdeutlicht, wie mit diesen Problemen umgegangen werden könnte, wie die Türen verschlossen werden können.

Zentral werde auch die Glücksfrage behandelt: „Was würde für mich Glück bedeuten?“, fragte die Regisseurin. Eine Vision dessen wolle sie auf die Bühne bringen, jedoch keine banale oder romantisierende.

In der Bearbeitung der Themen habe man die beteiligten Kinder ernst genommen. So haben sie auch eigene Texte geschrieben, die im Ausgangsstück nicht enthalten sind. „Nicht wir, die Erwachsenen, gestalten für jemanden“, sagte die Regisseurin. „Die Kinder tragen diese Themen schon in sich.“ Insgesamt sei es deshalb ein „sehr emanzipatorisches Kinderstück“.

Schon Ende September vergangenen Jahres habe man die Arbeitsgruppen gebildet, sagt Ric Weißer, Produktionsleiter des Theaters Tempus fugit. „Von Anfang an waren die Schüler in den Arbeitsablauf integriert“, erklärt Weißer – bis hin zur konzeptuellen Mitarbeit.

Insgesamt seien 171 junge Mitwirkende an den Aufführungen beteiligt, darunter das eigene Jugendtheater, mehr als 50 Sänger des Kinder- und Jugendchors Lörrach und Klassen der Hebel-, Eichendorf- und Pestalozzischule sowie Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft. Hinzu kämen professionelle Schauspieler, Tänzer und Musiker. „Wir haben vonseiten der Schulen eine große Unterstützung erfahren“, sagte Weißer. Das Stück lebe auch davon, dass die Lehrer mit Herzblut dabei sind.

Timo Sadovnik, Intendant des Burghofs, betonte: „Ich freue mich, dass wir die Kooperation mit dem Tempus fugit fortsetzen.“ In seinem Verständnis habe der Burghof eine wichtige Aufgabe zu erfüllen: Zum einen solle er aktiver Kulturakteur sein und darüber hinaus ein Veranstaltungsort, den auch andere nutzen können.

Drittens gehe es auch darum, Offenheit zu praktizieren. „Offen eben auch für die Prozesse, für die Proben, aber auch dafür, dass sich das Haus angeeignet werden kann. Und in diesem Fall von Kindern“, erörtert Sadovnik.

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