Lörrach Klangreichtum im Duo erschaffen

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Marie Spaemann und Christian Bakanic treten heute Abend im Burghof auf. Foto: Julia Wesely

Interview: Marie Spaemann kommt gemeinsam mit Christian Bakanic in den Burghof

Ein Cello, eine Stimme, ein Akkordeon. Reduktion aufs Wesentliche, auf natürliche Klänge. Das virtuose Duo Marie Spaemann und Christian Bakanic aus Wien beherrscht seine Instrumente und lässt deren lange Geschichte in Details aufleuchten. Die beiden Musiker gastieren am heutigen Mittwoch, 26. Oktober, 20 Uhr, im Lörracher Burghof.

Lörrach. Bei ihren Auftritten nutzen sie verschiedene Traditionen als Sprungbrett für eigene Ideen. Ihre individuelle Stilfusion trägt einerseits feinsinnige kammermusikalische Züge. Andererseits bietet sie mit klaren Melodien, ansteckenden Rhythmen und dem Soul in Spaemanns Stimme Anknüpfungspunkte für Pop-Fans. Hinzu kommen Spielarten von klassischer Moderne, Ideen des Tango Nuevo, des europäischen Folk und Jazz. Über diesen interessanten Stilmix wollten wir im Interview mit Marie Spaemann mehr erfahren. Die Fragen stellte Gabriele Hauger.

Frage: Cello, Stimme, Akkordeon: eine ungewöhnliche Kombination. Wie haben Sie als Musiker zusammengefunden?

Wir haben uns vor etwa fünf Jahren in der Band des Jazzmusikers Christoph Pepe Auer kennengelernt und dann begonnen, immer mehr im Duo auszuprobieren.

Frage: Ihre Musik strotzt vor Ideenreichtum. Kategorisieren lässt sie sich eher schwer. Aus welchen Quellen schöpfen Sie? Wie würden Sie Ihren ureigenen Stil umreißen?

Wir beide haben eine Ausbildung in der Klassik. Christian ist auch stark in der Volksmusik und dem Jazz zu Hause, ich neben der Klassik mehr im Soul und Pop. Wir haben eine große gemeinsame Liebe für den Tango Nuevo. All diese Einflüsse treffen in unseren Stücken und Songs aufeinander.

Frage: Sie kommen aus Wien, bekannt als kultureller Schmelztiegel. Hat Sie das als Musiker geprägt?

Wenn man als Streicher in Wien studiert, lernt man wirklich die „Wiener Schule“. Das ist sehr spannend und bereichernd.

Genauso wie es dann aber auch wichtig war für mich, noch mal im Ausland zu studieren. Christian kommt aus dem Burgenland und hat in Graz studiert. Das wundervolle Überangebot an Konzerten in der Stadt Wien genießen wir beide.

Frage: Sie können ja beide auch solistisch auftreten. Was reizt Sie am Duo-Auftritt?

Wir spielen beide auch gerne solo und in anderen Besetzungen. Das Besondere am Duo ist bei dieser Instrumentierung der Klangreichtum, der trotz der Intimität gegeben ist. Wir erschaffen gemeinsam wirklich sehr viele unterschiedliche Farben und Stimmungen und spielen einander dabei den Ball zu. Mal tritt der eine in den Vordergrund und dann wieder der andere.

Frage: Welche Voraussetzungen braucht es, um als Musiker im Duo zu harmonieren oder sich zu reiben?

Die wichtigsten Voraussetzungen sind wohl Respekt und die gemeinsame Liebe zur Musik. In unserem Fall auch die Tatsache, dass wir beide sehr neugierig sind und es uns Freude bereitet, unseren Instrumenten auch etwas ungewöhnlichere Klänge zu entlocken.

Stimmt, die Reibung ist genauso wichtig. Jeder muss immer wieder frisch und neu in die Nummern reinhören und den Wunsch äußern dürfen, womöglich an einer musikalischen Schraube zu drehen.

Frage: Was werden Sie im Burghof präsentieren?

Wir spielen größtenteils Nummern aus unserem Album „Metamorphosis“, das vor einem Jahr raus kam. Aber auch einige neue Nummern; vielleicht auch das eine oder andere Cover.

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