Lörrach Klare Ziele für den Wald

Marco Fraune
Der Wald dient auch als Erholungsort. Foto: Marco Fraune

Betriebsplan: Auf Klimawandel wird reagiert / Ökologie und Ökonomie

Der Wald ist im Wandel begriffen. Als ein Ziel wird der klimastabile Umbau definiert, der im nächsten Jahr fortgeführt werden soll. Der Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2023 für den Lörracher Stadtwald sieht dabei einen Fehlbetrag vor.

Von Marco Fraune

Lörrach. Durch den geringeren Hiebsatz, der deutlich unter dem der Forsteinrichtung festgelegten nachhaltigen jährlichen Hiebsatz liegt, wird trotz gestiegener Holzerlöse dennoch ein Defizit erzielt, heißt es im neuen Betriebsplan. Mit diesem befassten sich zwei Ortschaftsräte am Dienstagabend, am heutigen Mittwoch ist noch der dritte an der Reihe. Der Ausschuss für Umwelt und Technik berät am Donnerstag.

Das Minus und Schäden

Der Haushaltsplan sieht ein Minus von gut 61 000 Euro vor (Haushaltsjahr 2022: Fehlbetrag von knapp 176 000 Euro). Den Einnahmen von fast 439 000 Euro stehen voraussichtliche Ausgaben von gut 500 000 Euro entgegen.

Durch die zufällig anfallenden Kalamitäten (massenhafte Schädigung von Pflanzen) erhöht sich laut dem Fachbereich Liegenschaften und Geoinformation der Aufwand der Holzernte zusätzlich, sodass auch hier mit höheren Ausgaben gerechnet werden müsse. „Auch die Umsetzung der Verkehrssicherungspflicht ist aufgrund der Kalamitäten gegenüber den Vorjahren erhöht.“

Klimastabiler Umbau

Angesichts von Trockenheit und Hitze ist der Punkt klimastabiler Umbau des Waldes auch im kommenden Jahr ein zentraler Punkt. Die Pflanzung der trockenheitstoleranten Baumarten Eiche und Douglasie soll realisiert werden.

Der Wald speichert laut den Berechnungen über die Bindung von Kohlenstoff in der Biomasse, über die längerfristige Fixierung in Holzprodukten (Holznutzung) sowie über Substitutionsprozesse fast 9000 Tonnen CO2 je Jahr.

Ziele der Holznutzung im Stadtwald seien damit die Pflege und Stabilisierung der Wälder und die Bereitstellung des nachwachsenden, CO2-neutralen Rohstoffs Holz. Wie stark sich der Klimawandel auf den Lörracher Wald im nächsten Jahr auswirkt, sei hinsichtlich des Ausmaßes nicht planbar.

Erholung und Ökologie

Doch auch an einen anderen Punkt wird erinnert. So werde der Erholungsfunktion des Waldes durch die Bewirtschaftung Rechnung getragen, heißt es. „Die Verkehrssicherungsmaßnahmen entlang von frequentierten Straßen und Wegen werden umgesetzt“, so die klare Marschrichtung.

Die ökologische Aufwertung des Stadtwaldes soll fortgeführt, heißt es. Konkret geht es um das Alt- und Totholzkonzept, die Anlage von Habitatbaumgruppen werde weiter realisiert.

In Zahlen

Die Jahresnutzung für das Forstwirtschaftsjahr 2023 sieht auf einer Durchforstungsfläche von 49,7 Hektar (2022: 35,3 Hektar) einen Einschlag von 6280 Festmeter (Fm) vor (2022: 6400 Fm).

Ein Einzelschutz gegen Wild (Verbissschutz) wird im Forstwirtschaftsjahr 2023 von den Jagdpächtern durchgeführt.

Eine Jungbestandspflege ist auf 16 Hektar (2022: 13,4 Hektar) geplant.

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