^ Lörrach: Kleine Fluchten in die Literatur - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Kleine Fluchten in die Literatur

Die Oberbadische
Die Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek mit ihren Leseempfehlungen für die Ferienzeit: Maike Wilsch, Giuseppina Pascarella, Bibliotheksleiterin Sabine Dietrich, Thi Thu Minh Nguyen und Franziska Kufner (v.l.) Foto: Stadt Lörrach

Stadtbibliothek: Mitarbeiterinnen stellen Bücher für die Urlaubszeit vor

Lörrach - Die Ferien haben begonnen, und manch einer ist noch auf der Suche nach der passenden Urlaubslektüre. Das Team der Lörracher Stadtbibliothek bietet deshalb einige Literaturtipps.

Fünf Expertinnen stellen ihre Empfehlungen vor.

„Ciros “

Für die Fachangestellte Giuseppina Pascarella ist „Ciros Versteck“ von Robert Andò ihre Urlaubslektüre der Wahl.

In dem spannenden und bewegenden Roman versteckt der ruhige, introvertierte Klavierlehrer Gabriele Santoro in seiner Wohnung einen zehnjährigen Jungen. Der Nachbarsjunge hat sich durch eine unbedachte Tat in große Gefahr gebracht. Obwohl es Santoro schwerfällt, Beziehungen zu pflegen, entwickelt er im Laufe der erzwungenen Isolation väterliche Gefühle für den Jungen, der inmitten von Gewalt aufgewachsen ist.

In einem gefährlichen Spiel fordert Santoro Ciros Verfolger bis zum bitteren Ende heraus.

„Inseln – die Kartierung einer Sehnsucht“

Maike Wilsch, stellvertretende Bibliotheksleiterin, empfiehlt das Sachbuch „Inseln – die Kartierung einer Sehnsucht“ von Gavin Francis als Urlaubslektüre.

Darin entführt der Autor den Leser in kleinen Geschichten auf eine Vielzahl von Inseln unterschiedlichster Art. Er erzählt von der faszinierenden Wirkung, die Inseln auf Menschen seit jeher ausüben und der Sehnsucht nach Abgeschiedenheit, die sie in uns wecken. Ein Buch zum (Weg-)Träumen, Entspannen und Schmökern.

„Pembo – Halb und halb macht doppelt glücklich!“

Bibliothekarin Franziska Kufner hat gleich zwei Titel, die sie mit ins Reisegepäck nehmen würde.

In dem Kinderbuch „Pembo – Halb und halb macht doppelt glücklich!“ erzählt Ayse Bosse von Pembo, die idyllisch in einem kleinen türkischen Dorf an der Küste lebt. Da erbt ihr Vater einen Friseursalon, und die Familie siedelt ins graue und kalte Hamburg um. Pembo vermisst die Sonne, das Meer und die Freunde aus der Türkei. Doch ihre Kraft und ihre Offenheit helfen Pembo, in Deutschland heimisch zu werden und aus den zwei Hälften ein rundes glückliches Leben zu machen.

„Wut“

In „Wut“ erzählt Harald Martenstein von Frank, der die Wut seiner alleinerziehenden Mutter unmittelbar und ungefiltert erlebt. Erst spät versteht er, dass er nicht der Auslöser, sondern lediglich der Leidtragende der Ausbrüche seiner Mutter ist, die selbst verletzt wurde. Ein Roman als Zeitpanorama der 1950er und 60er Jahre. Keine locker-leichte Sommerlektüre, aber: lesenswert.

„Judith und Hamnet“

Bibliotheksleiterin Sabine Dietrich hat die irische Autorin Maggie O’Farrell für sich entdeckt, von der sie zwei Titel empfehlen kann.

In „Judith und Hamnet“ zeichnet O’Farrell in bildhafter Sprache William Shakespeare als Liebenden und Vater, der den frühen Tod seines Sohnes Hamnet in der weltberühmten Tragödie „Hamlet“ verarbeitet. Im Fokus des Romans steht jedoch Shakespeares Frau Agnes, die der Leser als eigensinnige, kühne und lebensnahe Frau ihrer Zeit kennenlernt.

Ein fesselnder Roman, der mit dem Women’s Prize for Fiction sowie dem „British Book Award“ ausgezeichnet wurde.

„Ich bin, ich bin, ich bin“

In „Ich bin, ich bin, ich bin“ erzählt die Autorin von 17 Berührungen mit dem Tod, die ihr Leben von Anbeginn prägten. Trotz der besonderen Thematik ist das Buch jedoch nicht bedrückend. Vielmehr stellt es die Frage, wie wir selbst mit lebensbedrohlichen Situationen umgehen und ob sie uns verändern würden.

„Nachtbushelden“

Fachangestellte Thi Thu Minh Nguyen haben die „Nachtbushelden“ von Onjali Q. Rauf begeistert.

In diesem Roman für Kinder geht es um Hector, der zu Anfang der Geschichte als Unruhestifter und Mobber beschrieben wird, der anderen gerne Streiche spielt. Als er bei seinem letzten Streich das ganze Hab und Gut eines Obdachlosen mit einem Einkaufswagen im See versenkt, erkennt Hector, dass er nicht mehr so weiter machen kann wie bisher.

Als plötzlich Kunstwerke in der Stadt verschwinden und Obdachlose verdächtigt werden, dahinter zu stecken, ist es Hector, der allen zeigt, was Hilfsbereitschaft und Vertrauen bedeuten – und dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Ein flüssig geschriebenes Buch mit einem wichtigen Thema.

Für alle, die mit leichtem Gepäck verreisen möchten, steht das Angebot der „Onleihe Dreiländereck“ mit rund 13 000 digitalen Medien zur Verfügung, die jederzeit online genutzt werden können.

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