Die neue Volontärin des Dreiländermuseums, Lenita Claassen, hat in diesem Zusammenhang ausführlich in der Sammlung des Dreiländermuseums und im Stadtarchiv zur Geschichte des Tüllinger Denkmals recherchiert: Nach ersten Plänen sollte beim heutigen Parkplatz direkt am Lindenplatz ein Altar mit dem Relief eines badischen Greifs und ein großes Kreuz, geziert mit einem Schwert, errichtet werden.
Nicht nur Stimmen aus der Bevölkerung, sondern auch das Amt für Naturschutz, der Verein Badische Heimat und andere wandten sich gegen diese Pläne und kämpften dafür, die Schönheit des besonderen Ortes zu bewahren. Die vielen kritischen Stimmen führten schließlich dazu, dass deutlich zurückhaltender am Waldrand gebaut wurde.
Über 500 Personen strömten trotz regnerischem Wetter im Oktober 1929 zu der dreitägigen Denkmalsweihe auf den Tüllinger Berg. Anschließend fuhren einige Veteranen zum Hartmannswillerkopf, um vor Ort die Kriegsschauplätze zu betrachten und ihrer gefallenen Kameraden zu gedenken.
Das Denkmal vom Tüllinger wird in der Ausstellung nun auf dem Hartmannswillerkopf Thema werden, weil es zum 100-Jahr-Jubiläum der großen nationalen französischen Gedenkstätte Hartmannswillerkopf eine deutsche Perspektive beisteuert, die im Vergleich bescheiden ausfallen musste. Als Leihgaben stellt das Museum unter anderem ein Gipsmodell, historische Fotos und eine Lithographie des Tüllinger Malers Adolf Glattacker zur Verfügung, die anlässlich der Einweihung des Denkmals 1929 entstand.