Lörrach Kleines Dorf, große Gemeinschaft

Die Oberbadische

Rückblick: Zentrale Themen in Hauingen: Hochwasserschutz, Wohnraumoffensive und Klinikum

Hochwasserschutz, Wohnraumoffensive und Zentralklinikum waren und sind die zentralen Themen der Hauinger Kommunalpolitik. „Auch in Zukunft bleibt einiges zu tun“, erklärt Ortsvorsteher Günter Schlecht im Jahrespressegespräch mit unserer Zeitung.

Von Peter Ade

Lörrach-Hauingen. „Ich bin gerne Ortsvorsteher“, bestätigt der 63-Jährige seine Zufriedenheit mit der facettenreichen Aufgabe. Er rühmt das aufgeschlossene Miteinander im Dorf und lobt das ehrenamtliche Engagement vieler Mitbürger in Vereinen und Organisationen, die für 2020 nicht weniger als 128 Termine fixiert haben.

Zahlreiche Aufgaben

Ein dickes Themenbündel bewältigte der Ortschaftsrat im zu Ende gehenden Jahr. Immer wieder im Fokus: der Hochwasserschutz mit Gesamtkosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro. Der Bypass entlang des Soormattbachs bei der Nikolauskirche ist fertiggestellt.

Die größte Maßnahme steht mit dem Regenrückhaltbecken hinter dem Friedhof bevor. Vorgesehen ist ein Stauvolumen von 11 000 Kubikmetern. 6000 Kubikmeter Erde müssen abgetragen werden. Das zukünftige Dammvolumen umfasst 3000 Kubikmeter.

26 Baugrundstücke

Im November begannen mit dem Spatenstich die offiziellen Arbeiten im Baugebiet „Am Soormattbach“. Bis etwa Ende 2020 werden die ersten Tiefbauarbeiten zur Erschließung vollzogen sein. Auf dem Areal sind 26 Baugrundstücke geplant. Ab Sommer 2020 ist die Vermarktung der sieben städtischen Parzellen vorgesehen. Voraussichtlich Anfang 2021 kann der Bau der bis zu 40 Wohneinheiten starten.

Neben dem Straßenbau, der Wasserversorgung und der Kanalisation werden zusätzlich von externen Anbietern die Gas- und Stromversorgung sowie die Telekommunikation sichergestellt. Die städtischen Gesamtkosten für die Erschließung belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Euro.

S-Bahn-Halt gefordert

Direkt tangiert wird der Ortsteil vom bevorstehenden Bau des Zentralklinikums. Das Vorhaben werde „grundsätzlich sehr begrüßt“. Die Hauinger, so Schlecht, legten jedoch Wert darauf, dass die verkehrstechnische Erschließung – auch und vor allem während der Bauphase – „optimal erfolgt“.

Wichtig sind deshalb die in die Wege geleitete Verlegung der Landstraße 138 und die Schaffung eines Regio-S-Bahn-Haltepunkts bis 2025. „Notfalls muss ein provisorischer Bahnsteig her“, bekräftigt der Hauinger Ortsvorsteher die Bedeutung des Anliegens.

„Das Erschließungskonzept mit Verkehr, Wegführung, Transport und Logistik ist uns insgesamt sehr wichtig“, betont Schlecht und fordert weitere Verkehrszählungen sowie eine gezielte Verkehrssteuerung in Richtung Entenbad. Nur so werde vermieden, dass der Ortsteil Hauingen im Durchfahrtsverkehr ersticke.

Lob für Jugendarbeit

Innerhalb der Gemeinde mit ihren aktuell 1300 Einwohnern lobt der Rathauschef die Arbeit im Jugendtreff, in der Astrid-Lindgren-Grundschule (acht Klassen mit 147 Schülern) und im Kindergarten „Vogelnest“ (75 Kinder). Darüber hinaus würdigt er den sozialen Einsatz der evangelischen Kirchengemeinde mit Pfarrerin Martina Schüßler und der von Iris Knall geleiteten Kunz-Stiftung, die ihre Räume regelmäßig für Kultur-, Vereins- und private Anlässe zur Verfügung stellt.

Positiv sieht Schlecht die Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs mit den Buslinien 10 in den Ortsteilen und 54 vom Bahnhof Brombach über Hauingen nach Kandern und zurück.

Als „Hauinger Kernforderung“ steht weiterhin die Sanierung des maroden Friedhofwegs im Raum. Obwohl es 2018 eine Planungsrate in Höhe von 200 000 Euro gegeben habe, sei aufgrund personeller Engpässe bei der Stadtverwaltung „leider nichts passiert“, bedauert der Ortsvorsteher und verweist darauf, dass bis 2022 insgesamt weitere 450 000 Euro vorgesehen seien.

Sanierungen überfällig

Weiterhin fordert der Rathauschef die sukzessive Sanierung der öffentlichen Gebäude. An Rathaus, Festhalle, Schule, Feuerwehrgerätehaus und Abdankungshalle seien bauliche Erneuerungen überfällig. Zufrieden ist Schlecht mit der Entscheidung des Gemeinderats, für die Erstausstattung der zukünftigen Kindertagesstätte an der Lingertstraße 74 000 Euro auszugeben. Geplant sind 30 Plätze.

Der Hauinger Neujahrsempfang findet am Freitag, 10. Januar, 19 Uhr, in der Festhalle statt. Die musikalische Umrahmung besorgt der Musikverein. Die Bevölkerung ist eingeladen.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading