Schwelgerisch ging es auch mit Felix Mendelssohn Bartholdys Trio d-Moll Op. 49 weiter. Im Molto Allegro Agitato wurden elegische Linien immer wieder durch markante Artikulationen aufgelockert. Im Andante sorgten unterschiedliche Artikulationen von weicher Kantabilität bis hin zu klangvollem Pizzicato für einen innig bewegten Melodiestrom. Die im Finale bis an die Hörschwelle zurückgenommenen langen Töne der Streicher wirkten keineswegs manieriert, sondern konnten als konsequent inszenierte Ausdrucksdetails verstanden werden. Dabei durften die blitzschnellen und akkuraten Wechsel zwischen thematischen Vordergrund und begleitendem Hintergrund keineswegs als Selbstverständlichkeit erachtet werden, zumal dieses Trio nicht beständig zusammen konzertiert.
In welcher Liga das Ensemble spielt, konnte man mitunter an den parallelen Oktavführungen der Streicher festmachen, die auf den Punkt zusammen atmeten. Aber auch die Fähigkeit Martin Helmchens, die zur Klangmassierung neigenden Arpeggien immer wieder dynamisch abzufangen, zeugen von der hohen Spielerklasse. Die klugen wie leidenschaftlichen Interpretationen bereiteten dem leider spärlich erschienenen Publikum höchstes Konzertvergnügen.