Von Kristoff Meller
Eine Reduzierung des Autoverkehrs in der Lörracher Innenstadt ist mit Sicherheit wünschenswert. Allerdings dürfen die Fußgänger dabei nicht unter die steigende Zahl der Veloräder geraten. Ein erfolgreiches Zukunftsszenario sollte daher genügend sichere Abstellmöglichkeiten für Radler am Rande der Fußgängerzone und eine ausgewiesene Pendlerroute durch die Innenstadt – beispielsweise vom Berliner Platz durch die Spitalstraße – beinhalten. So ließe sich ein nur mit hohem Personalaufwand zu kontrollierendes Fahrverbot in der Fußgängerzone umgehen, und gleichzeitig könnte die Zahl der schnellen Velofahrer zwischen Senser Platz und Basler Straße deutlich reduziert werden.
 
Ein großer Anteil derer, die ihr Rad zum Einkaufen benutzen, wäre wohl bereit, die letzten Meter zu Fuß zurückzulegen – wenn sie ihr Gefährt an einem sicheren, trockenen Platz am Rande der Fußgängerzone abstellen können. Die „Durchfahrer“ werden hingegen so lange die direkte Variante inklusive Menschenslalom wählen, bis es eine schnellere Alternative gibt. Es liegt schließlich in der Natur des Menschen, immer den einfachsten Weg zu suchen. Mehr Rücksicht auf Schwächere im Straßenverkehr zu nehmen – egal ob Radler oder Fußgänger – ist sicher auch erstrebenswert, aber in der Praxis keine verlässliche Variante. Die Innenstadt braucht eine schnelle, praktikable Lösung.