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Lörrach Kompetenz für Kinder

Gabriele Hauger
Viel neue Frauenpower im SAK (v.r.): Sinad Gottschalk, Maraike Koch, Jasmin Leber, Katrin Lettmann und Philine Touzain neben Jürgen Rausch (Mitte) und Tim Krause. Foto: Gabriele Hauger

SAK: Fünf Positionen neu besetzt. Reorganisation fortgesetzt.

Lörrach - Kinder- und Jugendarbeit stehen im Fokus von Politik und Gesellschaft. Die wachsenden Herausforderungen in diesem Bereich sind bekannt. Seit fast fünf Jahrzehnten engagiert sich hier der SAK: intensiv, geschätzt, anerkannt. Vor vier Jahren wurde intern ein Reorganisationsprozess eingeleitet, der nun mit neuem oder neu positioniertem Personal intensiviert werden soll. Frauenpower ist hier angesagt, so Vorstandsvorsitzender Jürgen Rausch beim Pressegespräch. „Neue Handlungsfelder entstehen. Da ist es wichtig, die neuen Positionen mit fachlicher Expertise zu belegen.“ Fünf Positionen wurden neu mit Frauen besetzt, schließlich sei in der Kinder- und Jugendarbeit der Frauenanteil auch besonders hoch.

Bereits lange Erfahrung beim SAK kann Philine Touzin vorweisen, die nach Birgitt Kiefer das Kinderbüro leitet. Die Religionspädagogin und Sozialarbeiterin will dabei neue Schwerpunkte setzen. So soll gerade das Handwerkliche sowie das sinnliche Naturerlebnis für Kinder in den Fokus rücken: sei es bei der Beobachtung des hauseigenen Bienenvolks oder in der Werkstatt. Dazu Jürgen Rausch: „Es sollte nicht immer alles zu kognitiv angegangen werden. Wenn Kinder physikalische Grunderfahrungen machen, wenn sie zu Hammer und Schraube greifen, wenn sie Naturbeobachtungen machen, lernen sie die Welt kennen, wie sie ist. Und lassen mitunter erstaunliche Begabungen erkennen.“ Denn auch das Praktische und Sinnliche sei wichtig für Charakterbildung und Persönlichkeitsentwicklung. Ihm herrscht in Kindergärten und Grundschulen allzu oft eine regelrechte Bildungshysterie, die schon früh Druck auf Kinder und Eltern ausübe, nach dem Motto: Ohne Gymnasium wirst du nichts.

Sinad Gottschalk rückt nach ihrer Elternzeit als Assistentin der Geschäftsführung auf. Mit ihrem Studium der Islam- und Gesellschaftswissenschaften in Basel wird sie auch die Thematik des Umgangs mit kultureller und religiöser Vielfalt in der Kinder- und Jugendarbeit weiterentwickeln.

Neu im Team ist Katrin Lettmann, die nach ihrem Master für angewandte Soziologie und Anthropologie die Arbeit in den Quartieren konzeptionell neu erfassen und anpassen soll. Der SAK engagiert sich schon lange intensiv in der Stadtteilarbeit. Bestes Beispiel: das Neumattquartier. „Wir wollen die Quartiersarbeit zunehmend konzeptionell angehen, wollen mitgestalten und auch Verantwortung übernehmen.“ Mit der neuen Stelle soll dies noch besser als bisher gelingen.

Immer wichtiger wird das Thema Schulkindbetreuung. Diesen Bereich übernimmt künftig Jasmin Leber, die derzeit ihre Promotion in Erziehungswissenschaften in Freiburg abschließt. „Die Herausforderungen in diesem Bereich nehmen ja enorm zu“, so Rausch. Das Nachmittagsangebot sei ehrenamtlich angelegt und oftmals reichlich diffus gestaltet. Hier müsse eine Qualitätsoffensive starten, die der SAK unterstützen wolle.

Es gehe um die Professionalisierung der Schulkindbetreuung, in die der SAK an 14 Schulen involviert ist. „Da wäre dringend eine Diskussion auf Landesebene nötig.“ Der Themenkomplex Schule soll nun also beim SAK professionell und in einer Hand zusammenfließen.

Neu im Team ist auch Maraike Koch mit Masterabschluss in sozialwissenschaftlicher Forschung. Sie ist für die Weiterentwicklung des Instituts für Bildung und Zeitfragen Zeit & Wissen im SAK verantwortlich, unterstützt von Tim Krause.

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