Mit zwei ganz unterschiedlichen Stücken wartet das Theater-Bühneli im Herbst auf. Neben der Gaunerkomödie „Zwei wie Bonnie und Clyde“, steht das französische Stück „Der Vorname“ ab November auf dem Programm. Zuvor gibt es diverse Gastspiele. Die Proben laufen bereits, der Kartenvorverkauf beginnt am 1. September.

Von Kristoff Meller

Lörrach. Nach dem alemannischen Mundartstück „Mi Chuchi“, das laut Theaterleiter Günther Geiser von September 2015 bis Anfang Mai „ein Riesenrenner“ war und von rund 5800 Besuchern gesehen wurde, gibt es nun  „ein Kontrastprogramm“. Die kritische Gesellschaftskomödie „Der Vorname“ von Matthieu Delaporte und Alexandre de la Patellière wurde bereits verfilmt und zeigt, wie schnell ein gemütlicher Abend mit Freunden im Wohnzimmer eines Pariser Literaturprofessors aus dem Ruder laufen kann, wenn man ehrlich zueinander ist.

 Neben Wortwitz und Komik gibt es so auch einen Blick in die Abgründe der Figuren. „Das ist ein sehr interessantes Stück und ich hoffe, wir können das Publikum damit zufrieden stellen“, sagt Geiser.
Bei  „Zwei wie Bonnie und Clyde“ von Tom Müller jagt hingegen ein Gag den nächsten, wenn sich Manni und Chantal als Ganoven versuchen und zunächst in einem Schuhlager statt einer Bank landen. Auch die weiteren Einbrüche scheitern und so wird die Chance für die beiden Dilettanten, ans große Geld zu kommen, immer schwieriger.

Bühneli-Fassungen bleiben sehr nah am Originalstück

Die Bühneli-Fassungen bleiben beide sehr nah am Originalstück. „Ich bin ein Liebhaber von Werktreue“, erklärt Geiser. Die Stücke werden lediglich an die Schauspielgruppe angepasst und „Überflüssiges eliminiert“, um die Spannung hoch zu halten.

Die Proben für die Stücke, die ab 5. beziehungsweise 19. November im zweiwöchigen Wechsel gezeigt werden, laufen bereits: „Die ersten Stellproben waren sehr gut“, lobt Geiser, der seit 1975 das Bühneli leitet. Normalerweise benötige man rund 20 bis 25 Proben vor der Premiere, „dieses Mal kommen wir vielleicht auch mit weniger aus, weil der Text schon hervorragend sitzt“, hofft Geiser.

Bei „Zwei wie Bonnie und Clyde“ stehen vor allem die jungen Ensemble-Mitglieder im Vordergrund, zudem ist das Stück doppelt besetzt. Bei „Der Vorname“ kommen  dagegen vor allem die mittleren Jahrgangsstufen zum Einsatz. „Alle über 60 haben dieses Mal Zwangspause“, sagt Geiser. Damit seien anfangs „nicht alle ganz glücklich“ gewesen, doch man müsse auch den „Nachwuchs nach vorne bringen“, argumentiert Geiser, der sich über weitere Verstärkung durch junge und vor allem männliche Mitspieler freuen würde.

Im Theater an der Brombacher Straße herrscht laut Geiser  nicht nur eine „große Harmonie“, das semiprofessionelle  Ensemble habe sich in den vergangenen Jahren auch ein stetig wachsendes Stammpublikum erspielt. „Wir spielen sechs bis acht Monate lang jede Woche. Die Nachfrage ist riesig, die Zuschauer wollen uns sehen“, freut sich Geiser.

Im kommenden Jahr jährt sich der Umzug an die Brombacher Straße zum 20. Mal.  In dieser Zeit habe sich das Publikum verdreifacht.  Das Einzugsgebiet umfasse mittlerweile nicht mehr nur das Wiesental und das Markgräflerland, auch aus der Schweiz kämen immer mehr Besucher. Diese loben laut Geiser neben der Performance auch das „Schmuckstückchen“ Bühneli mit  seinem besonderen Ambiente.

Ensemble hat sich ein stetig wachsendes Stammpublikum erspielt

Dieses wird vor den eigenen Premieren zu Saisonbeginn traditionell für mehrere Gastspiele genutzt. An sechs Abenden gibt es im September und Oktober für die Besucher alte Bekannte und zwei Neulinge (siehe Kurzinfo) zu sehen. Während die Akkordeonistin Christine Schmid „immer für ein volles Haus“ sorge, so Geiser, und Martin Wangler ebenfalls  schon  zu Gast war, gibt es mit den Kabaretts „Zu Zweit“ und „Gänseblümchen“ sowie   der Musical-Comedy-Show mit Camilla Kallfaß auch neue Künstler auf der Bühne zu entdecken.

Damit in der kommenden Saison kein reservierter Platz leer bleibt, hat das Bühneli-Team die Kartenreservierung umgestellt. Künftig müssen reservierte Karten  bis zwei Wochen vor der Aufführung abgeholt werden. Sonst wandern sie zurück in den Verkauf. Bei Überweisung der Eintrittspreise bis drei Wochen vor der Vorstellung können die Karten an der Abendkasse abgeholt werden. In der Vergangenheit hätten einige Gäste im Vorfeld für mehrere Vorstellungen reserviert, um dann wenige Tage vorher abzusagen, erzählt Geiser. „So etwas gibt es in Zukunft nicht mehr.“

Gastspiele
Kabarett „Zu Zweit“ mit „Umtausch ausgeschlossen“, 24. September, 20 Uhr
Kabarett „Gänseblümchen“ mit „Gans und Gar“, 1. Oktober, 20 Uhr
Martin Wangler „Ein Wilderer Abend“, 7. Oktober, 20 Uhr
Chanson-Abend mit Christine Schmid, „Ich bereue nichts“, 9. Oktober, 17 Uhr
Musical-Comedy-Show mit Camilla Kallfaß, „Life-ToHuWaBoHu... für immer?“, 14. Oktober, 20 Uhr

Premieren
„Zwei wie Bonnie und Clyde“, 5. November n „Der Vorname“, 19. Noveber
Vorverkauf
Ab 1. September Kartenreservierung & Vorverkauf, Brombacher Straße 3, Tel. 07621/433 31, Donnerstag, 15-17 Uhr, Freitag 17- 19 Uhr, Samstag 10-12 Uhr und 17-19 Uhr.