Im Verlauf des Verfahrens hatte sich die Verwaltung allerdings dazu entschlossen, den Prozess zu öffnen. Nachdem zufällig ausgewählte Bürger die in den ersten beiden Stufen erarbeiteten Handlungsfelder und Ziele diskutiert und bewertet haben, wird der Beteiligungsprozess für drei Wochen geöffnet, „indem die aktuelle Fassung auch online priorisiert, bewertet und kommentiert werden kann. Durch diesen crossmedialen Prozess haben alle Bürger die Möglichkeit, an der Entstehung des Zielbilds mitzuwirken“, erläutert die Verwaltung.
Die Fraktionen
Thomas Hengelage (Grüne) wollte von Seiten der Stadt noch etwas klarer herausgearbeitet sehen, dass letztlich die gesamte Bürgerschaft die Möglichkeit zur Beteiligung habe. Fritz Böhler (Grüne) forderte die Beteiligung aller Bürger „von Anfang an“.
Dagegen betonte Hubert Bernnat (SPD), dass die SPD gerade auf das zunächst ins Zentrum gestellte „Zufallsprinzip“ bei der Auswahl der Bürger gesetzt habe. Dies gerade deshalb, weil sich bei einer ausschließlich offenen Beteiligung erfahrungsgemäß die gut vernetzten „üblichen Verdächtigen“ beteiligten. Eine zufällige Auswahl aktiviere eine repräsentativere Gruppe aus der Bürgerschaft, so Bernnat. In ähnlicher Weise äußerte sich Ulrich Lusche (CDU), der mit Blick auf einen ausschließlich offenen Beteiligungsprozess sagte: „Wir sollten das Feld nicht nur den gut organisierten Kräften überlassen.“
Der Oberbürgermeister
Unterdessen geht Oberbürgermeister Jörg Lutz davon aus, dass die Verbindung aus Zufallsprinzip und offener Beteiligung am Ende zu einem fairen Verfahren führt. Aus dem zufällig ermittelten Personenkreis müssten sich mindestens 60 Bürger beteiligen, um zu aussagekräftigen Ergebnissen zu kommen. Erfahrungsgemäß seien Bürger, die auf diese Weise ausgewählt wurden und sich beteiligen möchten, ausgesprochen motiviert. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Stadt letztlich das Beste aus beiden Prinzipien mitnehmen kann.