Lörrach Kreative Treffpunkt der Stadtgesellschaft

Die Oberbadische
Das Foto zeigt (v.l.): Claudia Gabler, Irimbert Kastl, Sabine Dietrich und Lars Frick. Foto: Greiß Foto: Die Oberbadische

Stadtbibliothek: Literarisches Quartett zum Jubiläumsfestakt

Von Markus Greiß

Lörrach. Die Stadtbibliothek Lörrach hat den Veranstaltungsreigen zu ihrem 25-jährigen Bestehen eröffnet. Oberbürgermeister Jörg Lutz, Bibliotheksleiterin Sabine Dietrich und die Vorsitzende des Freundeskreises der Stadtbibliothek, Hannelore Roßkopf, würdigten die Entwicklung der Stadtbibliothek seit dem Einzug ins ehemalige Kaufhaus Knopf vor einem Vierteljahrhundert. Die Autorin Claudia Gabler, Buchhändler Irimbert Kastl, Sabine Dietrich sowie Kultur-Fachbereichsleiter Lars Frick lieferten sich eine launige Diskussion über vier Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt.

„Braucht es in Zeiten der Digitalisierung überhaupt noch Bibliotheken?“, stellte Sabine Dietrich die Frage nach der Existenzberechtigung, um diese im selben Atemzug zu bejahen. Die Aufgabe, Menschen zu mündigen und informierten Bürgern zu machen, solle man nicht dem Internet überlassen. Die Stadtbibliothek sei ein „Publikumsmagnet“ und diene als „demokratischer Treffpunkt für eine kreative Stadtgesellschaft“ sowie ein „Ort der Entschleunigung“. Dietrich wies darauf hin, dass die Einrichtung nicht mehr den aktuellen Nutzungsbedingungen entspreche und einer Erneuerung bedürfe.

Die Erneuerung bezeichnete Jörg Lutz angesichts der begrenzten Ressourcen indes noch als „Zukunftsmusik“. In seiner Laudatio zeichnete er den Weg der Stadtbibliothek nach, der bis zur Gründung einer „Lesegesellschaft“ ins Jahr 1820 zurückreicht und im Jahr 1993 in der Eröffnung der neuen Stadtbibliothek mündete.

Die Bibliothek fördere die Chancengleichheit, indem sie allen Bürgern Zugang zu Bildung und Kultur biete.

Auch der Freundeskreis der Stadtbibliothek feiert ein kleines Jubiläum, wie Hannelore Roßkopf erklärte. Vor 15 Jahren wurde er gegründet, um die Einrichtung zu unterstützen.

Dass Bücher keine verstaubte Angelegenheit sind, bewies das literarische Quartett zum Ausklang des Festteils. Gabler, Kastl, Dietrich und Frick diskutierten kontrovers über die vier Werke „Abifeier“ von Eric Nil, „Weit weg von Verona“ von Jane Gardam, „Pathos und Schwalbe“ von Friederike Mayröcker und „Kolbe“ von Andreas Kollender.

Dabei rieb sich die analytisch argumentierende Claudia Gabler mit Irimbert Kastl, der die Bücher gerade heraus nach seinem Bauchgefühl beurteilte.

Sabine Dietrich bezog differenziert-abwägende Positionen, während Lars Fricks Eindrücke witzig und authentisch daherkamen.

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