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Lörrach Kreativer Funkenflug beim Powerpoint-Karaoke

Regine Ounas-Kräusel
Elisa aus dem Publikum referierte spontan über „Fragen wie Küsse“ und die menschlichen Beziehungen Foto: Regine Ounas-Kräusel

Fabian Friedl gewann den Wettbewerb vor Nik Salsflausen.

Schräge Präsentationen, Improvisationstalente auf der Bühne und ein Publikum, das die Besten ins Finale klatscht – das ist Powerpoint-Karaoke. „Ich freue mich, dass so viele Leute gekommen sind, die sich auf Quatsch einlassen wollen“, begrüßte Moderator Johannes Elster am Donnerstag im Burghof das Publikum zum Powerpoint-Karaoke-Abend.

Freier Vortrag

So funktioniert es: Wer sich auf die Bühne wagt, muss sechseinhalb Minuten lang einen Vortrag zu einer ihm unbekannten Präsentation halten. Das Publikum entscheidet per Applaus, wer in die Finalrunde kommt. Daher übte Johannes Elster mit den Besuchern zunächst einmal das Applaudieren von Zustimmungsstufe eins bis zehn – klatschen, trampeln, johlen. Die Besucher, auch viele junge Leute, füllten das Burghoffoyer – der Abend war ausverkauft.

Kreativer Themenmix

Dann startete Elster die erste Präsentation: „Weihnachten in China.“ Menschen in roten Weihnachtsmann-Mützen, Weihnachtsmänner auf Fahrrädern, Blumen, ein Kind mit roter Mütze: Mit Tempo und Spaß referierte Hank M. Flemming über Weihnachten im Frühjahr und Zeitverschiebung, ausgemusterte Rentiere und Kindheit. Nik Salsflausen sprach über Goethe, den Apfel und die Dichtkunst. Grundlage war eine Präsentation über „Baum und Apfel“. Da deutete er Holz, Mittelteil und Bast von Bestandteilen eines Baums um zu den drei Elementen eines Dramas. Seinen Vortrag begann er mit einem Apfelgedicht: „Im Häuschen mit fünf Stübchen wohnen braune Bübchen.“

Emely und Manu klärten anhand von sportwissenschaftlichen Zeichnungen über Tücken und Tricks beim Hochsprung auf. Nie um Worte verlegen kam das junge Paar von Anlauf und Landung über lattenferne und lattennahe Beine zum Achselschweiß. Auf die Publikumsfrage, wie man springen müsse, dass dieser nicht ins Publikum ausdünste, meinte Manu: „Wie ein Pinguin“ und watschelte mit angepressten Armen herum.

20 Minuten Pause, dann die zweite Runde: Fabian Friedl holte eine Präsentation über gelb glühende Sterne im Weltraum ganz ins Irdische. Er referierte über das Gelbe im Ei, über die Hoden des Mannes, über lattennahe und ferne Hoden und deren Eigenleben. Seine Eruption an Worten stoppte nur, wenn er über seine eigenen Einfälle lachen musste. Auch die Zuhörer lachten, pfiffen und applaudierten begeistert.

Knappes Finale

Kräftigen Applaus erhielt Elisa aus dem Publikum schon allein für ihren Mut, auf die Bühne zu steigen. Mit souveränem Augenkontakt und ebensolcher Stimme klärte sie über „Fragen wie Küsse“ auf. Gina Walter begeisterte zum Schluss mit ihrem packenden Vortrag über das geheime Leben der Seeleoparden.

Denkbar knapp wurden Nik Salsflausen und Florian Friedl ins Finale geklatscht. Unabhängig voneinander improvisierten sie zur skurrilsten Präsentation des Abends, Titel „Nur du, Gudrun“. Am Ende überreichte Johannes Elster die Siegertrophäe, eine aus dem Publikum bemalte Karte mit eingespieltem Siegerapplaus, an Fabian Friedl.

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