Lörrach Kunst aus Lörrach

Gabriele Hauger
Die Organisatorin und beteiligte Künstlerin Kathrin Messerschmidt freut sich auf die kommende Ateliernacht. Foto: Gabriele Hauger

Die 12. Nacht der offenen Ateliers findet am 16. September statt. 30 Künstler und neun Ateliers machen mit. Organisiert wird das Kulturangebot von Kathrin Messerschmidt.

Druckfrisch liegt der Flyer da und macht Appetit auf lokale Kunst. Bereits zum 12. Mal, lange Zeit organisiert von Christoph Geisel, sind Künstler, die ihr Atelier im weiteren Stadtzentrum haben, eingeladen, sich einem interessierten Publikum zu präsentieren. Da Lörrach seit langem über keine Städtische Galerie mehr verfügt, ist diese Ausstellungsgelegenheit wichtig für die Künstler sowie für die kulturaffine Bevölkerung und somit fest im Veranstaltungskalender der Stadt verankert.

Vorfreude auf Kunstevent

Bereits zum zweiten Mal hat Kathrin Messerschmidt ehrenamtlich die Organisation der Ateliernacht übernommen. Deutlich gelassener als bei ihrer Premiere, ist sie voller Vorfreude und hat noch keine Minute bereut, die arbeitsintensive Weichenstellung übernommen zu haben.

Motto: „Mich inspiriert...“

Sie stellt das Kunstevent unter ein Motto, an dem sich die Beteiligten orientieren können. Nach „Kunst ist Antwort“ im vergangenen Jahr, hat sie sich diesmal für „Mich inspiriert...“ entschieden. Herausgekommen sind dazu ganz verschiedene Arbeiten, deren Spektrum von der Malerei in all ihren Stilrichtungen über Fotografie und Zeichnung bis zur Skulptur reicht. Auch Kathrin Messerschmidt selbst macht mit, präsentiert unter anderem ihre bekannten Kopfskulpturen.

Arbeitssituation

Zwischen Feldbergstraße und Stettener Bahnhof öffnen 19 Ateliers mit neun Gästen ihre Türen. Dabei soll den Besuchern die jeweilige Arbeitssituation der Künstler vor Augen geführt werden und aktuelle Werke zu sehen sein.

Stolz ist die Organisatorin auf ihre Idee, Schüler aus dem Kunstleistungskurs der beiden Gymnasien einzuladen. Sie möchte dies nach der letztjährigen Premiere beibehalten und sogar ausweiten. „Von diesem frischen Wind profitieren auch die etablierten Künstler“, findet sie. Die jungen Gymnasiasten brächten ganz neue Stile und Ideen ein und zögen zudem deutlich mehr junges Publikum zur Ateliernacht.

Dieses Mal sind drei Künstler mit dabei. „Es gehört ja schon ein bisschen Mut dazu,“ weiß Messerschmidt, die selbst an der Schule Werbung für die Beteiligung an der Ateliernacht gemacht hat. So zeigen die Oberstüfler Emelie Manganello, Miriam Tschöpe und Carla Melodie Delor Mangas, Anime und Wunder aus der Natur.

Die meisten beteiligten Ateliers und Künstler sind schon seit langem mit dabei, einige stoßen wieder neu oder nach einer Pause dazu.

Werk und Gedanken

Jedes Atelier ist für seine Präsentation selbst verantwortlich, betont Messerschmidt. Sie selbst übernehme die Organisation. Dazu gehört die Gestaltung des zur Orientierung sehr beliebten Flyers, auf dem jeweils ein Werk und einige Gedanken oder Anregungen der Künstler abgedruckt sind, sowie ein Plan, wo, was zu finden ist. Außerdem ist darauf der QR-Code zu finden, über den eine interaktive Karte der Ateliernacht auf dem Smartphone abrufbar ist. Die Künstler finanzieren den Druck des Flyers (Auflage 5000), da die Höhe des städtischen Zuschusses nicht ausreicht, erläutert Messerschmidt. Deutlich gestiegene Papierkosten führten zudem zu deutlichen Preissteigerung.

Mehr Wertschätzung

Froh ist sie und all ihre Kollegen, dass Corona vorbei ist, dass die Wertschätzung für die Kunst gestiegen sei. „Diese Zeit hat finanziell große Lücken gerissen“, weiß sie aus eigener Erfahrung. Keine Ausstellungen, keine Workshops, dadurch auch wenige Verkäufe.

Zu letzteren lässt sich im übrigen so mancher Besucher der Ateliernacht inspirieren. Für alle diejenigen, die „nur“ schauen, ist der Anlass meist fest vermerkt. Paare oder Cliquen treffen sich, verbinden den Kunstgenuss mit einem Restaurantbesuch, und so mancher trifft sich noch spät beim Feuer vor der Ateliergemeinschaft Schönfärberei zur Kunst-inspirierten Plauderei.

Nacht der offenen Ateliers: Samstag, 16. September, 17 bis 23 Uhr; Flyer liegen in vielen Institutionen und Geschäften aus, auch in unserer Geschäftsstelle.

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