^ Lörrach: Kunst mit Hintersinn - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Kunst mit Hintersinn

Die Oberbadische

Vernissage: Ansteckend frohe Bilder – zu sehen seit Donnerstag im Glashaus

Helena Kisling leidet an einer schweren chronischen Krankheit, die alle Organe betrifft. Für sie ist das aber kein Grund, keine fröhlichen Bilder zu malen.

Von Denis Bozbag

Lörrach. Dass Menschen mit Handicap keinen Anlass zur Freude haben, widerlegt die Schweizerin Helena Kisling eindrucksvoll mit ihren vor Frohsinn sprudelnden Werken, die zurzeit im Café Glashaus ausgestellt sind. Die Bilder entstanden unter Anleitung ihrer Mutter, der Künstlerin Veronika Kisling. Sie erkannte das Talent ihrer inzwischen erwachsenen Tochter für die Malerei, als diese die unfertigen Leinwände mit Ölfarbe bearbeitete, um daraus Bilder mit umwerfend fröhlichen Motiven – hauptsächlich Menschen mit lachenden Gesichtern –  zu gestalten. Hatte die Mutter vor elf Jahren hier mit der Ausstellung ihrer Werke für Begeisterung gesorgt, so ist es diesmal die Kunst der Tochter, die bei der Vernissage am Donnerstag Abend beeindruckte. Nebst den Originalwerken von Kisling sind auch Plakate von ihr, Bruno Knechtle, Georg Paulmichl und Michael Piatti ausgestellt, die mit lebensbejahenden und hintersinnigen Texten versehen sind. Diese Plakate haben bereits an mehreren Ausstellungsorten in der Schweiz für Furore gesorgt. Die Texte sind herzbewegend und poetisch zugleich: „Die Freude freut sich immer“ oder „Ferien sind schön. Ich kann ausschlafen wie Sand am Meer“. Solche Aussagen, spiegeln die Sicht auf die Welt von Menschen mit Handicap wider, die in deren Augen anders definiert wird ohne jegliches Gejammer ob der Einschränkung, die ihre Behinderung ihnen aufbürdet. Alle Plakate sind Teil des von der Stiftung „denk an mich“ ausgezeichneten „Ich bin da“- Projektes. In Kooperation mit dem Schweizer Einzelhandel entstanden mit den kreativen Motiven und Texten außer den Plakaten zusätzlich eine große Anzahl an Postkarten, Produkt-Etiketten sowie bedruckten Badetüchern und Duschvorhängen.

Die Ausstellung ist bis zum 28. Februar zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.

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