Lörrach Lage nach Corona-Ausbruch entspannt sich

Marco Fraune
Im Altenwerk-Pflegeheim „Margaretenheim“ gibt es nach über 25 Corona-Fällen nun nur noch fünf Fälle. Foto: Marco Fraune

Corona: Nicht mehr Todesfälle im „Margaretenheim“ / Kritik an Impfpflicht / Booster wird angeboten

Lörrach - Im „Margaretenheim“ entspannt sich die Corona-Lage deutlich. Zeitweise waren über 25 Bewohner mit dem Virus infiziert, womit jeder vierte betroffen war. Aktuell sind es noch fünf Bewohner des Margaretenheims, das 107 Plätze hat. „Die Stimmungslage hat sich aufgehellt“, freut sich Vorstandsmitglied Martin Strittmatter.

Wie viele Bewohner an Corona verstorben sind, sei schwer zu sagen. Senioren hätten ihr Lebensende erreicht, aber es gebe keine Übersterblichkeit. So sei eine 99-jährige Dame trotz Impfung mit Corona verstorben, wobei sie an ihrem letzten Tag negativ getestet worden sei. Der Heim-Chef stellt die Frage im Raum: „Was ist ein klassischer Corona-Fall?“

Zum fortgeschrittenen Lebensalter und schwindenden Kräften komme eine Infektion als weiterer Faktor hinzu. Klar sei für die Gesundheitsamt-Meldung: „Wenn jemand positiv getestet verstirbt, ist er ein Corona-Toter, auch wenn das Virus ein Faktor von mehreren darstellt.“ Insgesamt würden pro Jahr 30 bis 35 Personen versterben. „Hier haben wir keine steigenden Zahlen.“

Zwei Bereiche wieder offen

Im Margaretenheim sind nach zwischenzeitlich vollständiger Wohnbereichsquarantäne zwei von sechs wieder offen. Als Empfehlung gilt weiterhin die Aussage, dass Gäste ihre Besuche deutlich einschränken sollen, wobei der Palliativbereich davon ausgenommen ist.

Mit der Omikron-Variante infiziert haben sich nicht nur Bewohner, sondern auch Beschäftigte. Daher seien in den zurückliegenden Wochen auch Kräfte aus der eigenen Sozialstation im Pflegeheim tätig gewesen, womit eine Erleichterung einherging, schildert Strittmatter. Mittlerweile seien 95 Prozent der Mitarbeiter geimpft oder genesen. Alle machen derzeit täglich einen Antigen-Test. Im Quarantäne-Bereich gelten weiter die verschärften Hygieneregeln mit dem Tragen von Schutzkleidung.

„Restriktion“ Impfpflicht

Bei den Bewohnern ist es laut dem Vorstandsmitglied des evangelischen Altenwerks als Heim-Betreiber schwieriger. 60 bis 70 Prozent der Menschen seien demenziell verändert. „Das ist ein wahnsinniger Aufwand beim Testen“, bietet er einen Einblick. Insgesamt habe sich angesichts der deutlich zurückgegangenen Zahlen der Infizierten im Margaretenheim die Stimmungslage aufgehellt.

Sorge bereite die ab Mitte März geltende Impfpflicht für Pflegekräfte. „Die Mitarbeiter verstehen es als Restriktion.“ Sollten wie befürchtet Kräfte kündigen, bliebe mehr Arbeit an den Geimpften hängen, schildert Strittmatter.

Gleichzeitig befindet er sich mit den Verantwortlichen in den Überlegungen hinsichtlich der vierten Impfung, die für Pflegekräfte und Heimbewohner möglich ist. Erst einmal setzt Strittmatter darauf, dass das Margaretenheim wieder infektionsfrei ist. „Dann werde ich den Booster aber anbieten.“   Mit einem Ansturm rechnet er indes nicht, sondern mit einer erheblich zurückhaltenderen Nachfrage mit von noch 50 statt 80 Prozent.

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