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Lörrach Lage nicht ganz so schlecht

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Neujahrsempfang der Kolpingfamilie mit (v.l.) Peter Ade und Jupp Burkard sowie Martin Ranz, Daniel P. Herkommer und weiteren Gästen Foto: Annette Bachmann-Ade

Kolpingfamilie: Neujahrsempfang mit Handwerk / Ausbildungsoffensive erfolgreich

Mit mehr als 400 Einzelbetrieben aus insgesamt zwölf Innungen ist das Handwerk im Landkreis gut aufgestellt. Über die aktuelle Lage informierten Vertreter der Kreishandwerkerschaft beim gemeinsamen Neujahrsempfang der Kolpingfamilien St. Bonifatius (Lörrach) und St. Josef (Brombach).

Lörrach (pad). Zu Gast waren Kreishandwerksmeister Martin Ranz und der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, Daniel P. Herkommer. Sie wurden vom Kolping-Vorsitzenden Peter Ade begrüßt, der auch die Stadträtin Annette Bachmann-Ade als Vertreterin des Gemeinderats und des Oberbürgermeisters sowie Jupp Burkard als „Jahreschronist mit spitzer, aber humorvoller Feder“ willkommen hieß.

Nachwuchs gefragt

Im Fokus des Empfangs stand das Handwerk, geprägt von der allgemeinen Problematik des Fachkräftemangels und des intensiven Bemühens vieler Betriebe um die Ausbildung von kompetentem Nachwuchs. „Gutes Gehalt und Prämien werden bezahlt, bis hin zu Kopfgeld bei erfolgreicher Vermittlung“, bestätigte Kreishandwerksmeister Ranz. Er forderte die Politik dazu auf, Bürokratie abzubauen und die Digitalisierung zu beschleunigen.

„Über 78 Prozent unserer Mitgliedsbetriebe bilden aus“, freute sich Ranz über das Ergebnis der jüngsten Erhebungen. Im vergangenen Jahr seien im Landkreis 386 neue Ausbildungsverträge im Handwerk abgeschlossen worden – 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Spitzenreiter bei den Ausbildungsberufen waren Kraftfahrzeugmechatroniker (62), Elektroniker (39) und Anlagemechaniker (37) im Bereich Sanitär, Heizung und Klima. Immer noch guten Zulauf hatten Schreiner (25), Maler und Lackierer (21) sowie Friseure (24). Den höchsten Rückgang verzeichnete der Bereich Metall mit nur noch drei neuen Verträgen gegenüber 16 in 2021.

Aktuell, so Ranz, seien in nahezu allen Branchen die Aufträge noch gut vorhanden. Indes führten Unsicherheit bei Kosten, Verfügbarkeit und Personalmangel zu weniger langfristigen Aufträgen. Die Auftragsabwicklung sei daher aufwendiger und weniger planungssicher geworden.

Förderung wichtig

Ranz und Herkommer unterstrichen: „Die Lage ist nicht ganz so schlecht, zumindest bei den uns angeschlossenen Betrieben und hier insbesondere bei den Firmen, ohne die der geforderte Klimawandel nicht machbar wäre.“ Freilich hänge die Entwicklung auch davon ab, ob und in welchem Umfang der Bau von Eigenheimen weiter staatlich gefördert wird und die öffentliche Hand Neubauten ermögliche. Das Handwerk sei vielfältig und könne sich je nach Branche gut auf neue Begebenheiten einstellen. Ranz: „Der Slogan ,Wirtschaftsmacht von nebenan‘ war einmal. Handwerk ist längst eine Wirtschaftsmacht geworden.“

Freud und Leid

An Freud und Leid, kleine und große Begegnungen und Begebenheiten im Jahr 2022 erinnerte der Stettener Kolpingbruder Jupp Burkard. Er ließ Weltgeschehen, regionale und lokale Ereignisse in Versform Revue passieren und leitete in humorvoller, doch auch nachdenklicher Weise zum gemütlichen Teil des Neujahrsempfangs über, in dessen Verlauf für die Kinderkrebshilfe in Freiburg gespendet wurde.

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