Anfangs sei die Anlage völlig überlastet gewesen, nun wurde ein Antrag zur Erhöhung der Stromkapazität gestellt. Bis dahin arbeitet die SWEG mit einer „Behelfslösung“ (Konradi), um den einen Bus langsam über Nacht zu laden, was wiederum ohnehin besser für die Langlebigkeit der Akkus sei.
E-Fahrzeug kostet „weit über das Doppelte“ als Diesel-Bus
Die Umstellung auf einen emissionsfreien Betrieb kostet Stadt und SWEG viel Geld: Die Stadtwerke haben für die zweijährige Testphase Mehrkosten in Höhe von 50 000 Euro in den Wirtschaftsplan aufgenommen. Zudem kostet das E-Fahrzeug laut Wisser mehr als 500 000 Euro und damit „weit über das Doppelte“ im Vergleich zu einem Diesel-Bus.
Die Betriebskosten sind insgesamt ebenfalls höher: „Beim Kraftstoffverbrauch ist der E-Bus deutlich günstiger, Reparaturen an den Hochvolt-Komponenten sind aber sehr teuer“, sagte Wisser. Hinzu komme die Nachrüstung der Infrastruktur und die Umschulung der Mitarbeiter für die neue Technik. „Rein wirtschaftlich ist der Diesel sinnvoller“, sagte David Konradi.
Der klimafreundliche Ausbau der Infrastruktur und der Mobilität wird „richtig teuer werden“, sagte Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic und betonte: „Die Verkehrswende wird der städtische Haushalt nicht allein leisten können.“ Es bedürfe „großer Unterstützung von Land und Bund“ und zudem Subventionen sowie Investitionen in die Forschung, um die neue Technik effizienter und günstiger werden zu lassen.
Info: E-Bus Solaris Urbino 12 electric
Der eingesetzte E-Bus „Solaris Urbino 12 electric“ fährt laut einer Mitteilung der Stadt geräuschlos und besonders umweltfreundlich, da er im Fahrbetrieb keine Emissionen ausstößt. Die Batterien mit einer Kapazität von jeweils 40 Kilowattstunden verteilen sich auf fünf Pakete im Heck und auf dem Dach.
Die Batterien sind mit einem Schnellladegerät innerhalb von drei Stunden aufgeladen. Die Reichweite beträgt maximal 150 Kilometer. Insgesamt bietet der Bus Platz für 81 Passagiere mit 34 Sitzplätzen. Der Bus ist ein behindertengerechtes Niederflurfahrzeug und mit einer Neigetechnik, einer Rollstuhlrampe, kostenlosem WLAN, sechs USB-Steckdosen, einer Klimaanlage, einer Sondernutzungsfläche und einem TFT-Flachbildschirm zum Anzeigen des Fahrverlaufs ausgestattet.