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Lörrach Leben für Familie und Soziales

Peter Ade
Waltraud Kilian Foto: Archiv

Jubilare: Waltraud Kilian wird 80. Einsatz für Benachteiligte.

Lörrach - Ihre soziale Gesinnung ist sprichwörtlich. Ihr Herz schlägt für Senioren, behinderte und in Not geratene Menschen. Die Rede ist von Waltraud Kilian, die am heutigen Samstag ihren 80. Geburtstag feiert.

Die engagierte Mitbürgerin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes will ihre Hände noch lange nicht in den Schoß legen. Umsichtig leitet sie die Frauengruppe der Freien Wähler, gibt Anregungen und Impulse und ist immer dabei, wenn es gilt, Gutes zu tun.

„Ich liebe meine Familie über alles, ich liebe aber auch die Stadt und ihre Menschen“, sagt die bescheidene Frau, die am 25. Mai 1939 als Waltraut Brill in Lörrach das Licht der Welt erblickte.

Einige Jahre ihrer Kindheit verbrachte die Lörracherin während der Kriegsgefangenschaft ihres Vaters in Zell am Harmersbach im Kinzigtal. Zusammen mit ihrer Mutter lebte sie in deren Geburtsort bei Verwandten.

Nach der Rückkehr des Vaters ging es nach Lörrach zurück, wo der damalige Prokurist von Meyerhofer, Fries & Cie allerdings bald verstarb, so dass die Mutter und ihre beiden Töchter auf sich allein gestellt waren. Waltraud Kilian erinnert sich, von ihrer Mutter eine „gewisse Standfestigkeit“ geerbt zu haben. „Ich habe mich jedenfalls nicht so einfach umwerfen lassen“, erklärt sie ihre konsequente Zielstrebigkeit.

Auf Schule und Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau folgte die Arbeit in einem schweizerischen Modehaus sowie im angesehenen Modehaus Kilian in Lörrach.

Im Jahr 1963 heiratete die Jubilarin den Geschäftsmann Gerhard Kilian. Nach der Geburt der ersten von zwei Töchtern stieg sie aus dem Berufsleben aus, um die Familie ganz in den Mittelpunkt zu rücken.

Ihr Engagement für die Freien Wähler startete sie, nachdem ihre beiden Mädchen älter geworden waren und sie sich vom damaligen Stadtrat Werner Lacher fürs kommunalpolitische Engagement begeistern ließ.

Als erste Frau der Freien Wähler rückte sie 1984 für den damals zum Binzener Bürgermeister gewählten Uli May ins Gemeindeparlament nach. Bis zu ihrem Ausscheiden 1999 folgten drei Legislaturperioden, eine davon auch als Kreisrätin.

Obendrein wirkte Waltraud Kilian ehrenamtlich in Aufsichtsräten. Sie gehörte städtischen Ausschüssen und Gremien an und profilierte sich in der Sozial- und Familienpolitik. Gerne erinnert sich die Jubilarin, an etlichen nachhaltigen Projekten mitgewirkt zu haben, etwa der Verwirklichung der Fußgängerzone, des Burghofs und der Modernisierung der Stadtbibliothek.

Rund 200 000 Euro sammelten Kilian und die 1984 gegründete Frauengruppe der Freien Wähler in den vergangenen 35 Jahren für soziale Zwecke. Es gab immer wieder größere Spenden aus der Bevölkerung. Im Mittelpunkt stand und steht bis heute der Kuchenstand in der Innenstadt. Mit den Erlösen werden vielfältige Einrichtungen und Aktivitäten unterstützt – hervorzuheben das Erich-Reisch-Haus für Obdachlose und die Weihnachtsaktion unserer Zeitung für Not leidende Menschen.

Ihren Geburtstag feiert Waltraud Kilian in familiärem Rahmen. Den Glückwünschen schließt sich unsere Zeitung gerne an.

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