Gleichzeitig geben die Trauerbegleiterinnen Gedankenanstöße, aber auch Impulse zur konkreten Umsetzung. Etwa zur Körperarbeit, um Frauen beispielsweise nach einer „stillen Geburt“ wieder zu sich und zum Vertrauen in ihren Körper zu bringen. Zum kreativen Gestalten, um aus der Trauer heraus etwas zu erschaffen, das mit dem Sternenkind verbindet. Oder zum Packen eines „Ressourcenkoffers“ aus Gedanken und konkreten Hilfsmitteln, die greifen, wenn die Emotionen wieder einmal übermächtig werden: ein Lieblingsort, eine Notfallnummer, ein bestimmtes Lied oder eine Atemübung.
Neben dem professionellen Input der Trauerbegleiterinnen ist für die Gruppenmitglieder auch die Gemeinschaft und der Austausch mit anderen Betroffenen wertvoll: Die Umstände und Schicksale sind individuell – gemeinsam aber ist der fundamentale Verlust. All diese Menschen trauern um ihr Kind. Und sie müssen damit leben und umgehen. Fruchtbar sind da zuweilen konkrete Schilderungen und Erfahrungen – etwa, wenn es um den Umgang mit klassischen Familienfesten wie Weihnachten geht oder um Rettungsanker, wenn die Trauer im Alltag wieder einmal übermächtig wird, macht Kristina Turkauf deutlich.
Wichtig ist für die Angehörigen dieser Gemeinschaft auch ein weitere Aspekt: In der Sternengruppe finden sie einen Ort, an dem sie Eltern sein dürfen. Diese Elternsein wird im Alltag und vom Umfeld meist nicht wahrgenommen – ist im und für das Leben der Betroffenen aber ein ganz wesentliches Element und wird es immer bleiben.