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Lörrach Lebensfreude auch im hohen Alter

Die Oberbadische
Bei einer früheren Seniorenfeier des Sozialverbands VdK mit dem Vorsitzenden Gerd Turowski am Rednerpult Foto: Peter Ade Foto: Die Oberbadische

Seniorenarbeit: Projektgruppen in Quartieren / Haagen bedauert: Bis jetzt nicht mit dabei

Die Seniorenarbeit in den Orts- und Stadtteilen wird forciert, damit betagte Menschen Lebensfreude bis ins hohe Alter haben. Beispielhafte Signale kommen seit geraumer Zeit aus Stetten. Nun wollen Brombach, Haagen und Hauingen auch neue Ideen auf den Weg bringen und Akzente setzen. Die Bildung von Projektgruppen rückt in den Fokus.

Von Peter Ade

Lörrach. In den Ortschaftsräten wurde die Thematik gemeinsam mit der städtischen Seniorenbeauftragten Ute Hammler beleuchtet (wir berichteten). Dabei ging es vor allem um die Fragen: Wie kann das Leben für Senioren in den Ortsteilen besser gestaltet werden? Was wünschen sich die Senioren dort? Mit welchen Partnern vor Ort kann man Senioren das Leben erleichtern?

Umfrage geplant

In Brombach und Hauingen soll mit Blick auf die konkrete Umsetzung einzelner Vorschläge ein gemeinsames Projekt zur Quartiersentwicklung auf den Weg gebracht werden. Hammler sprach darüber zuletzt im Ortschaftsrat Hauingen und erinnerte daran, dass das Landessozialministerium 4000 Euro als Fördersumme bewilligt hat. Mit dem Geld soll eine repräsentative Umfrage unter den Bürgern im Alter ab 60 Jahren gemacht werden. „Die Ergebnisse werden Grundlage der weiteren Planung sein“, so Hammler. Eine neue Projektgruppe soll die Arbeit unterstützen. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin sicherte die Hauinger SPD-Ortschaftsrätin Eva Petersik spontan ihre Unterstützung zu.

Derweil legte Ortschaftsrat Jürgen Weltin (CDU) Wert auf die Feststellung, dass Hauingen in Sachen Senioren- und Altenarbeit in der Vergangenheit keineswegs untätig gewesen sei. Als Beispiele nannte er regelmäßige Altennachmittage, Ausflüge, Advents- und Weihnachtsfeiern – meist unter der Regie des Sozialverbands VdK beziehungsweise des ökumenisch ausgerichteten Evangelischen Frauenvereins. In früheren Zeiten habe sich zudem eine Ordensfrau um alte und kranke Mitbürger gekümmert.

Die aktuelle Situation: Infolge des Zusammenwachsens von Brombach und Hauingen hat man die beiden Ortsteile zu einem Quartier zusammengefasst und sich beim Land für den Erhalt von Fördermitteln beworben. „Wir wollen den Senioren ein gutes Älterwerden ermöglichen“, erklärte Ortsvorsteher Günter Schlecht.

Netzwerke im Blick

Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Aussterbens traditioneller Familienmodelle möchte man laut Schlecht durch nachbarschaftliches Engagement den Älteren ihren Lebensraum erhalten. „Die sozialen Strukturen sollen gestärkt und ein Aufbau von generationenübergreifenden Netzwerken geschaffen werden.“

Ziel sei es, die Bürger zum Mitmachen zu animieren. Wesentliche Partner könnten auch Vereine, politische Gremien, Kirchengemeinden und Organisationen sein. Die geplante repräsentative Umfrage soll ans Tageslicht bringen, was die älteren Menschen brauchen oder wünschen.

Die ins Auge gefasste Projektgruppe hat die Absicht, die Wünsche mit bereits vorhandenen Angeboten abzugleichen und neue zu schaffen. Dazu gehört Soziales wie gesellige Treffen oder Bewegungsangebote. „Möglichkeiten für Engagement und Mitgestaltung sind wichtig, ebenso Wohnangebote als Alternative zum Pflegeheim“, erläuterte Hammler.

Dass zunächst „nur“ die Ortsteile Brombach und Hauingen mit derzeit insgesamt rund 9600 Einwohnern für das Projekt ausgewählt wurden, liegt nach Auskunft der Seniorenbeauftragten daran, dass das Land nur für Quartiersarbeit Fördermittel gebe. Alle drei Ortsteile zusammen würden jedoch mehr als ein Quartier ergeben, wenn auch die Bedürfnisse der Menschen nahezu identisch seien.

Kritik aus Haagen

Da die Bürger in Brombach und Hauingen teilweise dieselbe Infrastruktur nutzen – zum Beispiel die Kunz-Stiftung – hat es sich aus Sicht der Seniorenbeauftragten angeboten, mit den beiden Ortsteilen zu beginnen. Zuvor seien bereits in Stetten und Tumringen Prozesse angestoßen worden. Diese müssten weiterentwickelt werden.

Dass Haagen nicht dabei ist, bezeichnete Ortschaftsrätin Christa Rufer (SPD) in der jüngsten Sitzung als enttäuschend. Alfred Kirchner (CDU), der im Sinne der kurzen Wege für Senioren einen Lebensmittelmarkt vor Ort für wichtig hält, schloss sich der Kritik an. Er lobte allerdings den von Hammler erstellten Wegweiser für Senioren, dieser müsse breit verteilt werden.

Der Ortschaftsrat war sich im Übrigen einig, dass auch in Haagen mehr für Senioren getan werden müsste. „Es ist bedauerlich, dass in der nächsten Runde der Senioren-Quartiersarbeit nach Stetten nun Brombach und Hauingen an der Reihe sind, Haagen aber noch warten muss“, hieß es am Ratstisch.

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