^ Lörrach: Lebenswichtig – und fast umsonst - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Lebenswichtig – und fast umsonst

Die Oberbadische

Wasserwerk: Lörrachs Trinkwasser hat Top-Qualität / Ausreichende Menge / Immer verfügbar

Lörrach. Es ist das wichtigste Grundnahrungsmittel der Welt: Trinkwasser. Lörrach hat reichlich davon, in Top-Qualität, jederzeit verfügbar. Das sollten wir zu schätzen wissen, denn dies sei nicht überall der Fall, sagte Bürgermeister Michael Wilke beim gestrigen Besuch des Wasserwerks „Grütt“.

Lörrach (nel). Ein Team der Stadtwerke Lörrach sorgt dafür, dass Trinkewasser Tag und Nacht zur Verfügung steht.

Der Eigenbetrieb der Stadt liefert den knapp 50 000 Einwohnern Lörrachs jährlich etwa 3,16 Millionen Kubikmeter Trinkwasser aus dem Wasserwerk „Grütt“. Seit dem Frühjahr 1983 wird dort Wasser aufbereitet. Die kaufmännische und technische Betriebsführung der Stadtwerke hat seit 1995 die Badenova und seit 2014 durch ihre Tochter bnNETZE inne.

Das hiesige Trinkwasser wird zu hundert Prozent aus dem unterirdischen Grundwasserstrom des Wiesentals gewonnen. Sieben Tiefbrunnen in Lörrach fördern es zum Wasserwerk im Grütt. Vier Tiefwasserbrunnen befinden sich im Grütt, drei weitere „wilde Brunnen“ zwischen Hauingen und Steinen. „Wenn alle sieben Brunnen angeschaltet sind, pumpen sie 310 Liter pro Sekunde an die Oberfläche“, sagt Horst Schleith, Wassermeister der bnNetze. Der unterirdische Fluss beginnt ungefähr sechs Meter unter der Erdoberfläche. Da der Park im Tal liegt, sei hier ein optimaler Standort für Tiefwasserbrunnen.

Damit die Qualität des Trinkwassers auch in Zukunft so gut bleibt, darf das Grundwasser nicht verunreinigt werden. Daher werden die Tiefbrunnen im Grütt sowie die „Wilden Brunnen“ durch Wasserschutzgebiete streng geschützt. Im Umkreis von 150 Metern um die Tiefbrunnen verhindert ein Zaun jegliches Betreten der ersten Schutzzone. Im ganzen Grüttpark gilt Schutzzone zwei. „Deshalb müssen wir Anfragen für Veranstaltungen im Grütt oft ablehnen“, erklärt Wilke. Auch das Düngen von Pflanzen ist hier verboten. Jeder Tiefbrunnen ist über Leitungen mit dem Wasserwerk im Grütt verbunden.

Das Grundwasser in der Region sei nahezu unbelastet. Es enthalte wenig Nitrate und die Werte befänden sich weit unter den vorgegebenen Grenzwerten. Allerdings enthalte es zu viele freie, aggressive Kohlensäuren. Das Wasser sei somit zwar problemlos trinkbar, aber für Leitungen auch schädlich. Deshalb werde das Grundwasser in der Entsäuerungsanlage des Wasserwerks gefiltert und somit von der Kohlensäure befreit, so Schleith.

Die Stadtwerke liefern das Trinkwasser bis zu den Wasseruhren der Gebäude. Danach wird dieses über die eigenen Hausinstallation bis zu den Wasserhähnen geleitet. Für diese Leitungen ist der Grundstückeigentümer selbst verantwortlich, erklärt Wolfgang Droll, Betriebsleiter des Eigenbetriebs Stadtwerke.

Damit eine verlässliche Wasserversorgung a gesichert ist, investiert die Stadt jährlich rund eine Millionen Euro in die Anlagen und Netze. Da der Aufwand für sauberes Trinkwasser in Lörrach vergleichsweise unaufwendig ist, wirkt sich das positiv auf die Wasserpreise aus. 1,65 Euro zahlen die Bürger für 1 000 Liter Wasser, weniger als für ein Glas Mineralwasser im Restaurant.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading