Wirtschaft: Das Ausbildungszentrum für das Friseurhandwerk „Amann+Bohn“ feiert 50. Jubiläum mit einem internationalen Kongress im TonART
Das Ausbildungszentrum für Friseure Amann+Bohn feiert am Samstag, 9. Juni, sein 50-jähriges Jubiläum. 50 erfolgreiche Jahre haben auch Lörrach in der Friseurbranche weltweit bekannt gemacht.
Lörrach. Als Hermann Kromer, Großvater von Günter Amann, 1908 einen Salon in Wehr, und Albert Bohn, Urgroßvater von Oliver Bohn, 1915 einen Salon in Ottersweier eröffneten, ahnten sie nicht, was das für die Friseurbranche bedeutete. Als Günter Amann als dritte Generation in die Lehre einstieg, nahm die Geschichte rasant Fahrt auf. 1963 wurde er Landesmeister, absolvierte die Meisterprüfung mit Auszeichnung, erhielt einen Begabtenpreis und gewann 1964 den Weltmeistertitel.
Bürokratische Hürden
Die Weltmeisterkrone brachte Amann Einladungen in alle Welt. Mittlerweile hatte sich herumgesprochen, dass man von diesem Weltmeister viel lernen konnte, und so wurde der Salon in Wehr bald zu eng, um neben den Kunden lernwillige Friseure zu betreuen. Der Entschluss zur Gründung einer Schule fiel. Doch das war nicht so einfach. Zwei Jahre lang musste Amann bürokratische Hürden überwinden, bis er seine Friseurschule in Lörrach 1968 eröffnen durfte.
Kaderschmiede
In Ottersweier hatte Bruno Bohn als dritte Generation die Ausbildung begonnen. 1975 absolvierte er bei Amann die Meisterprüfung. Auch namhafte Friseure begannen damals in Lörrach ihre Karriere. Zu der Zeit war Christel Amann als jüngste Fachlehrerin Deutschlands aktiv und hatte entscheidenden Anteil am Erfolg des Unternehmens, bevor sie leider schwer verunglückte.
„Amann oder Abitur“
1990 stand für Oliver Bohn der Berufswunsch noch nicht fest, als er mit seinen Eltern zur Deutschen Meisterschaft fuhr. Dort trafen sein Vater und Amann aufeinander. Zur Überraschung seiner Eltern sagte Oliver Bohn danach: „Entweder Amann oder Abitur!“ Günter Amann gab Oliver Bohn einen Ausbildungsplatz, und der war fasziniert von der handwerklichen Perfektion und dem menschlichen Wesen seines Lehrherrn. Bohn wurde schließlich Junioren-Weltmeister.
Wegweisende Arbeit
1998 absolvierte Bohn die Meisterprüfung mit Bestnote und wurde von Amann zum Schulleiter ernannt. Gemeinsame Tourneen rund um die Welt ließen ein besonderes Vertrauensverhältnis wachsen, so dass Amann die Idee aussprach, sein Lebenswerk in Bohns Hände zu übergeben.
Nach Umbau und Modernisierung firmiert die Lörracher Friseurschule nun als „Ausbildungszentrum für das Friseurhandwerk Amann+ Bohn“, wo weiterhin wegweisend gearbeitet wird. So wurde Amann+Bohn 2002 vom Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks beauftragt, Vorschläge für die neue Meisterprüfungsordnung zu erarbeiten und diese als bundesweite Maßgabe allen Meisterschulen vorzustellen, was weite Kreise zog.
Meilensteine
Meilensteine wie die erste grenzübergreifende Meisterprüfung wurden gesetzt, Kooperationen mit Lehrerverbänden eingegangen, und auch weiterhin legten junge Persönlichkeiten hier den Grundstein ihrer Karriere. 2010 wurde das Angebot der Schule erweitert und der eigenständigen Salon „Intercoiffure Bohn“ unter dem gleiche Dach integriert.
In diesem Jahr feiert die Friseurschule ihr 50-jähriges Bestehen. Was damals Dauerwellen und Einlegefrisuren waren, sind heute kreative Farbtechniken und pflegeleichte Stylings. Was einst Techniken wie Minipli waren, sind aktuell Innovationen wie der Calligraphy Cut. Und: Bis heute ist Amann+ Bohn nicht nur eine Firmierung, sondern eine berufliche Freundschaft voller Leidenschaft für Haare und Qualität.
Während Oliver Bohn für die unternehmerischen Entscheidungen und Entwicklungen Verantwortung trägt, ist Günter Amann als Freund und Berater und nach wie vor als herausragendes Vorbild zugegen. In den praktischen Seminaren, in denen er dabei ist, begeistert er die Teilnehmer aller Generationen mit seiner perfekten fachlichen Arbeit, seiner einzigartigen Motivation und seiner Menschlichkeit.
Auch die Stadt Lörrach weiß, was sie an der Friseurschule hat. In der quicklebendigen Jubiläumsbroschüre schreibt Oberbürgermeister Jörg Lutz: „Wir sind stolz auf eine Einrichtung, die über einen so langen Zeitraum besteht und dennoch mit allen heutigen Anforderungen Schritt hält und immer wieder neue Maßstäbe setzt.“ www.friseurschule.de
