Lörrach Leinen los für die Burgfestspiele

Anja Bertsch

Theaterensemble führt Agatha Christies „Tod auf dem Nil“ auf

Leinen los für die Burgfestspiele: Ende kommender Woche soll das historische Gemäuer von Burg Rötteln endlich wieder seine Qualitäten als ganz besonderer Bühnenort ausspielen. Auf dem Programm des Theaterensembles steht dieses mal das Kriminalstück „Tod auf dem Nil“ aus der Feder Agatha Christies.

Von Anja Bertsch

Lörrach . Besucher der Burg ahnen bereits seit längerem, dass sich da Außergewöhnliches anbahnt: Inmitten der Ruine zieht neuerdings ein großformatiger Schiffsrumpf die Blicke auf sich – mehrere Decks, hölzerne Planken und Reling inklusive. Ab Freitag, 24. Juni, sechs Wochen und 14 Aufführungsabende lang Schauplatz für ein Theatererlebnis der besonderen Art.

Für das Ensemble um den Vereinsvorsitzenden Gilbert Rottmann und den Regisseur Simon Rösch ist es der dritte Anlauf, den „Tod auf dem Nil“ auf die Bühne zu bringen: Schon 2020 stand das Stück auf dem Programm – dann allerdings machte Corona einen Strich durch die Rechnung; immerhin rechtzeitig, bevor die Probenarbeiten richtig begonnen hatten. Das selbe Spiel wiederholte sich im Folgejahr.

Nun also soll es endlich klappen: Seit Anfang März ist das zwölfköpfige Ensemble am Proben; nach einer kleinen Pfingstpause geht in den nächsten Tagen an den intensiven Endspurt. Das ursprüngliche Ensemble ist über die Coronapause zum allergrößten Teil bei der Stange geblieben; nur einer der ursprünglich eingeplanten Akteure ging von Bord.

Allerdings hatte es im Ensemble der Burgfestspiele zuvor bereits große Veränderungen gegeben: Etwa die Hälfte der Schauspieler sind aus der alten Garde – die andere Hälfte konnte Regisseur Simon Rösch in jüngerer Zeit neu hinzugewinnen.

Das Stück selbst verspricht großen Unterhaltswert. In Grundzügen dürfte die Story vielen aus der Romanvorlage Agatha Christies und/oder aus dem zugehörigen Kriminalfilm bekannt sein: Die Idylle einer Hochzeitsreise auf dem Nil wird jäh durch einen brutalen Mord an Bord zunichte gemacht. Die Spannung steigt, als klar wird, dass viele der Mitreisenden ein Motiv für das Verbrechen haben könnten....

Gegenüber der Vorlage allerdings gibt es in der etwa zweistündigen Theaterfassung einen entscheidenden Unterschied: Wo in der Vorlage Privatdetektiv Hercule Poirot die zentrale Rolle bei der Lösung des Falles spielt, fehlt ebendieser in der Bühnenfassung komplett. In einem Theaterstück wäre Poirot zu dominant gewesen, befand die Autorin seinerzeit – und schrieb dessen Rolle auf die übrigen Akteure um, wie Rottmann erklärt.

Burgruine sorgt für spezielles Ambiente

Neben Stück und Akteuren, Kulissen und Kostüme wird nicht zuletzt der Spielort selbst einen entscheidenden Teil zum Theatererlebnis beitragen: Umgeben von historischen Gemäuern, die Burgtürme und Mauern als Silhouette am Horizont, werden Zuschauer und Ensemble gemeinsam in die hereinbrechende Dunkelheit hinein und der Lösung des Kriminalfalles entgegenschippern.

Entscheidender Akteur eines solchen Freilichttheaters ist natürlich auch das Wetter: Bei Regen muss die Aufführung abgesagt werden: Kulisse, Kostüme und Requisiten sind nun einmal nicht wasserfest – noch weniger womöglich als das Publikum...

Von derlei Eventualitäten aber will man sich im Theaterteam die Vorfreude nicht verderben lassen. „Wir freuen uns einfach riesig, dass wir endlich einmal wieder spielen können“, so Gilbert Rottmann.

Premiere am Freitag, 24. Juni; weitere 13 Aufführungen bis zum 6. August jeweils freitags und samstags. Spielbeginn ist immer um 20.15 Uhr. Reservierungen ab heute jeweils mittwochs und donnerstags von 17.30 bis 19 Uhr sowie an den Aufführungstagen von 16 bis 18 Uhr unter Tel. 07621/5789004 oder 07621/5789006. Möglich ist auch die Buchung direkt online unter www.burgfestspiele-roetteln.de, Preis: 20 Euro

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