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Lörrach Lernen lebendig gestalten und Zusammenhänge verstehen

Die Oberbadische
Um „Lebendiges Lernen“ ging es bei dem Vortrag von Tatjana Sykora (hinten). Foto: Driesch Foto: Die Oberbadische

Tag der offenen Tür: Waldorfschule informierte über ihre Arbeit / In Lörrach sind alle Abschlüsse bis zum Abitur möglich

Von Gottfried Driesch

Lörrach. Der Tag der offenen Tür am Samstag an der Freien Waldorfschule Lörrach war zugleich Schulfest und Informationstag. Viele Besucher wollten sich über das Leben an der Waldorfschule informieren. Mehrere Veranstaltungen gaben einen guten Einblick in die pädagogische Arbeit.

„Lebendiges Lernen, ein Einblick in die Waldorfpädagogik von der 1. bis zur 3. Klasse“ hieß ein Vortrag von Tatjana Sykora. Sie ist Klassenlehrerin der ersten Klasse. Nach ihren Worten ruht die Waldorfpädagogik auf drei Säulen. Als Besonderheit der Waldorfschule betreut eine Lehrerin ihre Klasse vom 1. bis zum 8. Schuljahr. „Es geht um das Lernen mit Kopf, Herz und Verstand“, sagte sie. Unsere Sprache kenne den Begriff des „begreifen“. Und dies sei wörtlich zu nehmen. Es gehe nicht darum, bloße Begriffe zu lernen, sondern ganze Abläufe zu begreifen um sie zu verstehen.

Eine zweite Säule sei der Epochenunterricht. Etwa drei Wochen am Stück Mathematik. Danach folge eine mehrwöchige Pause, in der Mathe nicht mehr vorkäme. In dieser Pause werde das Erlernte nicht etwa vergessen, sondern es setze sich fest.

Und drittens käme die Erziehungsgemeinschaft hinzu. Der Klassenverbund bleibe bis zum Schluss zusammen.

Ein Besucher fragte nach der Möglichkeit einer Ganztagsbetreuung. Die Antwort: In der „Hüte“ können Kinder von der 1. bis 4. Klasse bis 17 Uhr betreut werden.

Derzeit besuchen 380 Schüler in 13 Klassenstufen die Waldorfschule Lörrach, wie Geschäftsführerin Valérie Ralle ausführte. Die Schule ist einzügig. Als staatliche Abschlussprüfungen können der Hauptschulabschluss nach Klasse zehn und der Realschulabschluss nach Klasse zwölf abgelegt werden. Ferner kann in Lörrach die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) nach der Klasse 13 erworben werden. In Kooperation mit der Waldorfschule Schopfheim ist auch eine Fachhochschulreife nach Klasse 13 möglich.

Die maximale Klassengröße umfasst laut Ralle 32 Schüler. Derzeit sind an die 70 Kinder für die erste Klasse angemeldet. „Wir selektieren als Privatschule aber nicht nach dem Einkommen der Eltern“, versicherte die Geschäftsführerin. Ab der ersten Klasse findet der Unterricht in zwei Fremdsprachen statt. Die Waldorfpädagogik beruft sich auf die Grundsätze von Rudolf Steiner (1861–1925), der die anthroposophische Menschenkunde in Deutschland eingeführt hat. In Deutschland sind Waldorfschulen staatlich genehmigte Ersatzschulen in freier Trägerschaft.

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