Lörrach Liebe zu Land und Leuten

Die Oberbadische

Jubilar: Pfarrer i.R. Hansjörg Wöhrle feiert heute seinen 90. Geburtstag

Von Peter Ade

Lörrach. Die Menschen und die Landschaft im Dreiland sind ihm ans Herz gewachsen. „Ein winzig kleiner Ausschnitt der weltweiten Herrlichkeiten der Schöpfung – allerdings ein Besonderer“, rühmt Pfarrer i.R. Hansjörg Wöhrle den Lebensraum und freut sich, am heutigen Samstag den 90. Geburtstag im trauten Familienkreis feiern zu dürfen.

Der Jubilar fühlt sich überaus wohl in Südbaden. „Du (Gott) stellst meine Füße auf weiten Raum“, zitiert er ein Bibelwort, an das er immer wieder denke, wenn er vor der Tüllinger Ottilienkirche ins Land schaue: Vogesen, Burgundische Pforte im nahen Elsass, die Schweizer Berge, der südliche Schwarzwald, aber auch die belebten Verkehrs-, Wirtschafts- und Kulturräume samt sonnenverwöhnten Rebhängen am Tüllinger und Ötlinger Berg.

„Lörrach ist uns ganz zur zweiten Heimat geworden“, freut er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Pädagogin Marianne Wöhrle, sowie den drei Kindern und neun Enkeln. Gerne sagt der Jubilar auch, dass er nach seinem aktiven Dienst in Lörrach ab 1994 als Kurseelsorger in Bad Krozingen im Einsatz und zwei Jahre lang Seelsorger am St. Elisabethen-Krankenhaus war. Derweil arbeitete seine Ehefrau im (aktiven) Ruhestand unter anderem als Religionslehrerin.

Der aus Heidelberg stammende Theologe war von 1969 bis 1984 Pfarrer der evangelischen Pauluspfarrei an der Christuskirche. 1957 ordinierte er nach erfolgreichem Studium in Tübingen. Er wirkte als Vikar in Mannheim, Heidelberg und Singen am Hohentwiel, war zwei Jahre Bischofssekretär in Karlsruhe und von 1963 bis 1969 Landesjugendpfarrer.

Entschlossen gegen Angst, Hass, und Verfolgung eintreten

Für die Zukunft wünscht sich Wöhrle, dass alle auf dem Weg der Menschlichkeit entschlossen gegen Angst, Hass, Gier, Verfolgung und Bedrohung eintreten – im digitalen wie im analogen Leben. Christen, die Konfessionen und die Religionen untereinander sollten zusammenarbeiten – auch mit jenen, die zwar nicht an Gott glaubten, sich aber doch aus tiefsten inneren Quellen heraus der Menschlichkeit verbunden fühlten. „Sie sind in ihrem ,Unglauben´ Gott näher als alle kaltherzigen Fanatiker, die vorgeben, mit dem Gott der Abschottung das christliche Abendland zu verteidigen.“

Und der Jubilar – Pianist und großer Freund der klassischen Musik – wird im Gespräch fast philosophisch: „Das ,weite Land’, in das uns Gottes Güte gestellt hat, ruft in seiner Schönheit und seinem Zauber – ohne Worte – nach Menschen mit einem weiten, großen Herzen voller Mut, Zuversicht und Menschlichkeit.“

Seinen 90. Geburtstag feiert Wöhrle vor allem mit der Familie. Den besten Wünschen aus der Gemeinde schließen wir uns gerne an.

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