Lörrach Lörrach bekommt ein „Lö.“

Die Oberbadische
Michael Wilke, Marcus Janko, ECE Projektmanagement, Bernard Dov Widerker, Unternehmensgruppe Widerker, Christian Funke, ECE Projektmanagement, und Jörg Lutz (v.l.) nach dem gestrigen Mediengespräch Foto: Bernhard Konrad Foto: Die Oberbadische

Postareal: Verhandlungen nahezu abgeschlossen /Abriss ab Februar 2018 geplant

Von Bernhard Konrad

Nach Jahren zäher Verhandlungen befindet sich die Weiterentwicklung des Postareals auf der Zielgeraden. Im Februar 2018 sollen die Abrissarbeiten beginnen. Die Eröffnung des neuen Wohn- und Geschäftshauses ist für das Frühjahr 2020 geplant.

Lörrach. Oberbürgermeister Jörg Lutz sprach gestern im Rathaus von einem Durchbruch: „Das ist eine gute Lösung für Lörrach.“ Investor Bernard Dov Widerker versicherte: „Wir sind uns zu 99,9 Prozent einig.“

Der Investor

Die Unternehmensgruppe Widerker ist ein familiengeführtes, immobilienorientiertes Unternehmen mit über 1000 Beschäftigten. „Wir sind Bestandshalter und an der Schaffung nachhaltiger Werte interessiert“, sagte Widerker. Die Verhandlungen seien mitunter „heftig, aber sachlich fair“ gewesen. Der Name des neuen Wohn- und Geschäftshauses: „Das Lö.“

Einkaufen und Wohnen

Das Gebäude bietet in Erd- und erstem Obergeschoss eine Verkaufsfläche von rund 8500 Quadratmetern. Bis auf einen rund 2000 Quadratmeter großen Lebenmittelmarkt sollen die Einzelhandelsflächen über den öffentlichen Raum erschlossen werden – nicht über den Tiefgaragenverbund.

„Das Lö. wird keine Mall“ betonte die Fachbereichsleiterin „Stadtplanung und Stadtentwicklung“ Monika Neuhöfer-Avdic. Das Konzept sehe eine Anbindung an die Innenstadt vor. Die Vernetzung mit dem Stadtraum stellt nicht zuletzt ein Gastro-Betrieb mit Außenbestuhlung an der Ecke Palmstraße her.

Allen gegenwärtigen Mietern wurde zum 31 Januar 2018 gekündigt, sagte Widerker.

Ab dem dritten Obergeschoss sind 59 Wohneinheiten vorgesehen, die von der Wohnbau Lörrach verwaltet werden sollen, so die Stadt.

Parken

Ein von der Kommune bewirtschafteter Tiefgaragenverbund vereint knapp 200 neue Tiefgaragenparkplätze mit den Plätzen von Rathaus- (165) und Bahnhofstiefgarage (350). Die Ein- und Ausfahrt wird über Bahnhof- und Luisenstraße geregelt. Zudem werden 316 Fahrradabstellplätze geschaffen.

Planung und Vermietung

Die „ECE Projektmanagement“ aus Hamburg wird das neue Gebäude errichten und die Flächen vermieten. Das Unternehmen befindet sich im Besitz der Familie Otto. Es entwickelt und realisiert unter anderem große Gewerbeimmobilien und ist nach eigenen Angaben auf dem Gebiet innerstädtischer Einkaufszentren europäische Marktführerin.

Mit Blick auf die im Lö. angebotenen Einzelhandelssortimente konnte Projekt-Direktor Marcus Janko noch keinen Namen nennen. Er wünsche sich, dass die Post – sie zieht zunächst ins Wallbrunneck – als Mieterin zurückkehren wird. Vorgesehen sind zudem neben Lebensmittelanbieter und Gastro-Betrieb etwa Anbieter aus den Branchen Fitness/Wellness, Textil, und – vielleicht – Elektro.

Bahnhofsplatz

Das Büro Häring hat Vorschläge für die Umgestaltung des Bahnhofplatzes erarbeitet. Eckpunkte sind eine bessere Beleuchtung sowie eine aufgeräumtere Struktur. Eine neue Rampe bei den Treppenstufen zum Hauptbahnhof und ein neuer Bodenbelag entlang des Lö. sollen einen barrierefreien Laufweg schaffen. Für den Sarasinweg plant das Büro ebenfalls eine Erhöhung der Aufenthaltsqualität und eine verbesserte Fußverbindung zwischen Rathausvorplatz und Landratsamt.

Die Palmstraße

Die Palmstraße wird nicht zur Fußgängerzone umgewandelt, gleichwohl soll das Straßenbild durch Bäume aufgewertet werden, wo sich derzeit Parkplätze befinden – was auch, so Bürgermeister Michael Wilke, eine Verkehrsberuhigung mit sich bringe. Zudem sind in der Phase der Quartiersentwicklung Kanalbauarbeiten geplant.

Der Fahrplan

Bis Ende 2017 wird der Bebauungsplanentwurf als rechtliche Grundlage zur Umsetzung des Projekts fertig gestellt. Zeitgleich werden die notwendigen Verträge ausgearbeitet. Baubeginn könnte im August 2018 sein.

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