Man muss schon genau hinschauen, um das Schwarz-Weiß-Foto zu identifizieren. Es ist ein Motiv aus einer wenig rühmlichen Zeit der Stadt und zeigt Überreste der Lörracher Synagoge, die nebenan stand. Diese war 1938 in der so genannten Reichspogromnacht zerstört worden. Rußgeschwärzte Mauerreste zeugen von Hass und Zerstörungswut. Zu sehen ist auf der Fotografie auch ein Teil der Läuger-Wand, was dem Betrachter die räumliche Einordnung erleichtert. Es ist die einzige bekannte Aufnahme, die nachweislich die Wand und die zerstörte Synagoge zeigen – ein mahnendes Motiv, das aber auch von zukunftsweisenden Gedanken begleitet sein dürfte, in dem Wissen, dass einen Steinwurf entfernt nun eine neue Synagoge steht.