Ein Ortsentwicklungsplan, der nur auf die Ansiedlung eines Lebensmittelmarkts ausgerichtet ist, decke nicht die Vielfalt aller relevanten Aspekte einer zukunftsfähigen Handelsentwicklung ab. Vielmehr gelte es, die Entwicklungen aller Ortsteile sowie der Kernstadt aufeinander abzustimmen und eine gesamthafte Betrachtung vorzunehmen. Ein geeignetes Mittel hierfür sei das „integrierte Stadt- und Verkehrsentwicklungskonzept“, so der kommissarische Fachbereichsleiter Gerd Haasis. Dessen Erarbeitung solle noch in diesem Jahr beginnen und 2020 abgeschlossen werden.
Auch ein „Gutachten als Grundlage zur Fortschreibung des Märkte- und Zentrenkonzeptes für die Stadt Lörrach“ sehe als Empfehlung „eine Grundneuordnung im Sinne einer städtebaulich-funktionalen Entwicklung“ für das ehemalige Quelle-Areal vor – sprich: keine Ansiedlung eines Lebensmittelmarks ohne städtebauliches Gesamtkonzept.
Thema „Sanierungsgebiet“
Die Ausweisung eines Sanierungsgebiets, verbunden mit dem Wunsch nach Städtebaufördermitteln, scheine absebar ebenfalls nicht möglich zu sein, da mit Wirtschaftsministerium und Regierungspräsidium ein „Fahrplan“ abgestimmt worden sei, der den Abschluss des Sanierungsgebiets „Baumgartnerstraße“ sowie das anstehende Sanierungsgebiet „Nördlich Innenstadt“ vorsehe, so Haasis in der Vorlage.
Die Stadträte
Obgleich die Haagener Stadträte Ulrike Krämer (CDU), Horst Simon (SPD) und Christa Rufer (SPD) nochmals die Bedeutung der Ortschaftsrats-Forderung untermauerten, folgte der Gemeinderat mit klarer Mehrheit den Argumenten der Stadtverwaltung. Die Haagener Interessen seien nachvollziehbar – gleichwohl sei der Ortsteil „keine Insel“, sagte Stephan Berg (Grüne).