Lörrach Lörrach hat eine Digitalisierungsstrategie

Bernhard Konrad
Im Lörracher Rathaus werden mit der Umsetzung der Foto: Kristoff Meller

Die Stadt Lörrach entwickelt eine Digitalisierungsstrategie. Im Hauptausschuss wurden Chancen und Grenzen aufgezeigt.

Thomas Janssen, Fachbereichsleiter „IT und Digitalisierung“ skizzierte Grundlinien der Strategie, in deren Zentrum die Bürger und die Weiterentwicklung interner Verwaltungsabläufe stehen.

Das Ziel

Die Stadtgesellschaft soll von den Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren, indem Barrieren abgebaut werden und Teilhabe gefördert wird (wir berichteten).

Die zentralen Themen

In den vergangenen Monaten wurden Ideen und Anforderungen aus sechs zentralen Bereichen diskutiert und schließlich zusammengetragen: Bürgerservice, interne Verwaltung, Jugend und Bildung, Kultur, Klima und Umwelt sowie Unternehmen.

Dabei sei die Entwicklung einer Strategie bis zum Jahr 2030 fast schon vermessen, sagte Janssen – eigentlich schreite die Digitalisierung für zeitliche Prognosen dieser Größenordnung zu schnell voran. Schon jetzt sei abzusehen, dass die Strategie immer wieder angepasst werden müsse.

Die Fraktionen

Die Stadträte lobten den Ansatz der Stadt, das Thema strategisch aufzugleisen. Im Detail standen aber noch etliche Fragezeichen im Raum.

Tanja Reinhardt-Albiez (Grüne) begrüßte die Einführung einer Bürgerschafts-App ebenso wie die Zusicherung der Kommune, dass Bürger auch künftig persönliche Ansprechpartner im Rathaus finden werden. Die Stadt dürfe nicht hinter der Digitalisierung „verschwinden“. Inwieweit gegenwärtig als innovativ und modern geltende Arbeitsmodelle wie „Desk-Sharing“ und „Open Space“ tatsächlich den Bedürfnissen der Verwaltungsmitarbeiter entsprechen, sei indes noch abzuwarten.

Christa Rufer (SPD) mahnte ein höheres Tempo an. Bürger müssten zudem Nutzen und Mehrwert der Digitalisierung klar erkennen können. Das vorliegende Papier bezeichnete sie insgesamt als zu unkonkret.

Yvonne Sommer (CDU) nannte den eingeschlagenen Weg notwendig und sinnvoll. Aber: Die Stadt dürfe diejenigen Bürger nicht abhängen, „die nicht so digital unterwegs sind.“

Am Ende müsse der Nutzen erkennbar größer sein als die Kosten, dann ergebe diese Transformation Sinn, sagte Jörg Müller (Freie Wähler). Diese solle auch genutzt werden, um interne Verwaltungsvorgänge zu überdenken.

Ähnlich wie Rufer bezeichnete Pirmin Gohn (FDP) die Flughöhe des Strategiepapiers als zu hoch. Es müsse noch deutlich stärker auf Lörrach zugeschnitten werden. Gohn forderte die Verwaltung auf, die Kompetenz von Mitgliedern des Jugendparlaments in Digitalisierungsfragen zu nutzen und den Austausch mit den Jugendlichen zu suchen.

Sabine Schumacher (Die Linke) fügte unter anderem die Aspekte Cyber-Sicherheit und Datenschutz hinzu. Kommunen sähen sich immer wieder Cyber-Angriffen ausgesetzt. Der Schutz davor sei eines von etlichen zentralen Themen der Digitalisierung.

Thomas Hengelage (Grüne) regte an, die Abwärme der Server sinnvoll zu nutzen.

Mit einer Enthaltung gab der Hauptausschuss grünes Licht. Das Thema geht nun in den Gemeinderat.

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