Lörrach Lörrach hat noch Luft nach oben

Die Oberbadische
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Energiebericht: Bei Wärme-, Strom- und Wasserverbrauch ist noch Einsparpotenzial vorhanden

Die Bemühungen der Stadt um eine Verringerung des Energieverbrauchs in ihren Gebäuden zeigen Wirkung. Gleichwohl ist bei Wärme-, Strom- und Wasserverbrauch noch Einsparpotenzial vorhanden. Das belegt der Energiebericht 2016.

Lörrach (bk). In diesem werden die für 45 städtische Objekte, Hallen- und Parkschwimmbad, Straßenbeleuchtung sowie große Wasserverbraucher gesammelten Daten der Jahre 2007 bis ’16 ausgewertet. Der Bericht wird jährlich fortgeschrieben, die neuste Ausgabe wird heute Abend im Ausschuss für Umwelt, Technik, Bildung und Soziales erläutert.

Wärme

Den größten Handlungsbedarf sieht die Fachbereichsleiterin „Umwelt und Klimaschutz“, Britta Staub-Abt, beim Wärmeverbrauch, der 72 Prozent des gesamten Energieverbrauchs beansprucht. Gleichwohl konnten in diesem Segment durch Energiemanagement, energieeffiziente Neubauten und Sanierungsmaßnahmen im Vergleich zum Jahr 1999 Einsparungen in Höhe von rund 36 Prozent erzielt werden.

Positiv ist die Entwicklung beim Energiemix Wärme: Der Biomasseanteil am Wärmeverbrauch liegt derzeit bei rund 40 Prozent. Nur noch 0,4 Prozent der Wärme wird durch Heizöl erzeugt.

Strom

Über Jahre hinweg waren beim Stromverbrauch steigende Verbrauchszahlen zu verzeichnen. Ursachen waren etwa die Umstellung auf Ganztagsschulen mit den damit einhergehenden verlängerten Öffnungszeiten, der verstärkte Einsatz von Computern sowie stromintensiver Gebäudetechnik (Lüftung, Aufzüge). Seit 2013 sind die Werte weitgehend konstant – aber auf hohem Niveau.

Beim Energiemix betrug der Anteil an selbst erzeugtem und davon selbst genutztem Strom aus Blockheizkraftwerken und Photovoltaik 13,6 Prozent, der Anteil an Ökostrom Gold 31,9 und an Ökostrom Silber (Mindeststandard) 54,5 Prozent.

Wasser

Der Wasserverbrauch kann seit Jahren kontinuierlich reduziert werden. Die größten Einzelverbraucher der Stadt sind die beiden Bäder.

Kosten

In 2015 sind die Energiepreise infolge des stark gefallenen Ölpreises für alle Brennstoffe gesunken, 2016 stiegen die Kosten allerdings wieder leicht an. Deshalb konnte bei den Brennstoffkosten das niedrige Niveau des Vorjahres nicht ganz gehalten werden. Dennoch liegen sie 2016 mit rund 535 000 Euro auf einem niedrigen Wert, so Staub-Abt. In den Jahren 2000 bis 2016 wurden allein im Bereich des Wärmeverbrauchs insgesamt rund vier Millionen Euro durch entsprechende Maßnahmen eingespart.

Die Kosten für den Stromverbrauch städtischer Gebäude sind 2016 leicht über die 400 000 Euro-Marke gestiegen, blieben aber klar unter dem bisherigen Höchstwert von 2014. Bei den Kosten für den Stromverbrauch der Straßenbeleuchtung konnte das Niveau von 2015 mit rund 309 000 Euro gehalten werden.

Emissionen

Gegenüber dem Höchststand von 1999 (3 857 Tonnen) wurden die gesamten CO2-Emissionen bislang um 2300 Tonnen, das heißt: um rund 60 Prozent, reduziert.

Die bis zum Jahr 2020 angestrebte Emissions-Kennzahl wurde noch leicht überschritten.

Perspektiven

Unter energetischen Aspekten weist eine Prioritätenliste für die 14 städtischen Gebäude mit den größten Einsparpotenzialen das Lörracher Rathaus, Neumattschule, Werkhof, Hebelgymnasium und Hans-Thoma-Gymnasium als dringlichste Aufgaben aus.

Beim Wärmeverbrauch sind Einsparungen in erster Linie durch Maßnahmen an der Gebäudesubstanz (Dämmung von Dach, Fassade und Fenstern) zu erreichen.

Um größere Energieeinsparungen beim Strom zu erzielen, müssten auch Investitionen – etwa für den Austausch alter Leuchten in größeren Gebäuden oder für die Sanierung alter Lüftungsanlagen – getätigt werden, die sich nicht ausschließlich aus den eingesparten Energiekosten zurückgewinnen lassen, so Britta Staub-Abt in der Sitzungsvorlage für den Ausschuss.

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