Lörrach swingt und brummt

Sowohl am Samstag als auch am verkaufsoffenen Sonntag gab es zeitweise kaum ein Durchkommen in der Fußgängerzone.

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Festwochenende“, bilanzierte Marion Ziegler-Jung, stellvertretende Pro Lörrach-Vorsitzende und Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderung Lörrach, beim Pressegespräch am Sonntagnachmittag. Erstmals liegen genauere Zahlen vor: Am Festsamstag zählte die seit September 2022 aktive Messanlage 33 329 Besucher in der Innenstadt. Da die Technik nur Passanten mit Handy erfasst, sind diesem Wert noch zahlreiche Kinder hinzuzurechnen.

Publikumsträchtig

Damit bleibt das Frühlingsfest eine der publikumsträchtigsten Veranstaltungen in der Lerchenstadt. Zum Vergleich: Den bisherigen Spitzenwert erzielte die Guggenexplosion im Februar mit knapp 49 000 Besuchern; das letzte Herbstfest lockte am Samstag 21 643 Besucher. Generell sei in der Innenstadt trotz Inflation eine steigende Besucherfrequenz zu verzeichnen, so Ziegler-Jung weiter.

Das Vorstandsteam von Pro Lörrach wertet beide Festtage als Erfolg. Anders als in den Vor-Corona-Jahren waren diesmal zwar nur am Sonntag Bands vertreten – aus Kostengründen – gleichwohl hatten der Jazzclub-Vorsitzende Werner Büche und sein Team wieder drei Garanten für fröhliche Sounds organisiert. Sängerin Raymaluz und die Ritmo Jazz Group mit dem Lörracher Jazzpionier Hans Deyssenroth sorgten auf dem Alten Marktplatz für Stimmung und weckten in der Zuschauermenge das Salsa-Fieber.

Festmotto Lörrach swingt

Am Hebelpark konnten die Besucher mit den nunmehr seit 42 Jahren bestehenden Sugar Foot Stompers eine musikalische Zeitreise unternehmen. 100 Jahre zurück ging es ins Jahr 1923, als King Oliver mit seiner Creole Jazz Band und dem jungen Louis Armstrong für Furore sorgte. „Es muss klingen, wie auf den alten Schallplatten“, informierte Bandleader und Kornettist Heiner Krause. Derweil galt auch beim Chesterplatz das Festmotto „Lörrach swingt“. Dort servierten die 1975 gegründeten Jailhouse Jazzmen vom Bodensee flotten Dixieland, swingende Standards und traditionellen New-Orleans-Jazz.

An beiden Tagen lockten neben den geöffneten Geschäften – viele mit eigenen Aktionen und Gewinnspielen – zahlreiche Stände entlang der Festachsen: Gemeinnützige Initiativen waren ebenso zugegen wie verschiedene Händler und Dienstleister. Hinzu kamen die gastronomischen Anbieter mit einem Angebot von Ochs am Spieß über Lebkuchenherzen und Crêpes bis hin zu Spiralkartoffeln.

Autoshow

Auch auf der Autoschau beim Senser Platz, wo verschiedene Autohäuser ihre Neuheiten präsentierten, tummelten sich Interessierte. Nicht zuletzt gab es rund um Karussell und Kindereisenbahn ein umfangreiches Angebot für den Nachwuchs. Hier und da war Geduld gefragt: ausgelastete Parkhäuser, viele Meter lange Schlangen vor so mancher Ladenkasse wie auch vor den Eisdielen.

Ungeachtet personeller Engpässe und verlängertem Wochenende hatte am Sonntag der Großteil der Geschäfte geöffnet. Dass die Lörracher Innenstadt trotz Krisenzeiten eine starke Adresse bleibt, unterstrichen beim Pressegespräch Oberbürgermeister Jörg Lutz und die Pro Lörrach-Vorstandsmitglieder Gerhard Schneider und Peter Vogl. „Auch wenn der ein oder andere Wechsel in den Geschäften ansteht: Wir werden angefragt. Lörrach ist gefragt“, so Gerhard Schneider.