Lörrach Lörrach und seine Frauen

Die Oberbadische
Heike Röckel vor der Infotafel für Minna Vortisch Foto: Sarah Pulter Foto: Die Oberbadische

Morgen wird der Internationale Frauentag gefeiert – In Lörrach mit einer Führung

Von Sarah Pulter

Lörrach. Fußballtrainer Ottmar Hitzfeld, Kabarettist Florian Schroeder und der frühere Bundesminister Rainer Offergeld – die Stadt Lörrach hat einige bekannte Männer hervorgebracht. Doch auch einige Frauen, die weit über Lörrach hinaus bekannt sind oder waren, können sich sehen lassen. Sie stehen am morgigen Sonntag im Mittelpunkt des internationalen Frauentages. Dieser Tag wird in Lörrach mit einer ganz besonderen Stadführung begangen.

„Ich lege großen Wert auf Selbstständigkeit von Frauen“, sagt Heike Röckel. Darum bietet die Stadtführerin seit 2003 einen Rundgang durch die Lörracher Innenstadt an, der sich speziell den Frauen widmet. Den Teilnehmern der Führung bringt Röckel sowohl bekannte als auch weniger bekannte Frauen der Lörracher Stadtgeschichte näher.

Eine davon ist Minna Vortisch. Sie gründete im Jahr 1909 den Verein für Frauenstimmrecht und war im Jahr 1920 Mitgründerin des Hausfrauenvereins. „Mit ihrem engagierten Auftreten ermutigte Minna Vortisch andere Frauen, in der Gesellschaft aktiv zu werden“, sagt Röckel.

An die bekannte Lörracherin erinnert eine Gedenktafel in der Teichstraße. Außerdem ist ihre eine Straße in Stetten-Süd gewidmet.

In der Luisenstraße, kann Heike Röckel über die Großherzogin Luise von Baden berichten, die sich für die Ausbildung von Mädchen in der Textilindustrie einsetzte.

Der Rundgang führt weiter zu einer Straße, die einer berühmten Forscherin gewidmet ist: die Marie-Curie-Straße. Die Physikerin und Chemikerin Marie Curie hat allerdings persönlich weniger mit Lörrach zu tun. Die Namensgebung der nach ihr benannten Straße soll im Quartier des Innovationszentrums Innocel die Wissenschaft verdeutlichen, die hier praktiziert wird. Dies gilt auch für die dortige Clara-Immerwahr-Straße. Die im Jahr 1870 geborene Chemikerin Clara Immerwahr war die erste Frau in Deutschland mit einem Doktorgrad im Fach Chemie, eine naturwissenschaftliche Pionierin im Bereich der Katalyseforschung und engagierte Menschen- und Frauenrechtlerin.

Heike Röckel geht in ihren Führungen nicht nur auf gebürtige Lörracherinnen ein oder berühmte Frauen, denen eine Straße in der Lerchenstadt gewidmet ist, sondern auch auf prominente Besucherinnen.

Eine davon war die radikale Sozialistin Rosa Luxemburg, die am 11. September 1910 eine Rede im Saal des ehemaligen Markgräfler Hofs an der Ecke Tumringer-/Grabenstraße hielt.

Rosa Luxemburg verurteilte darin die badische SPD-Führung, die mit der damaligen Regierung zusammenarbeitete.u Die Stadtführung beginnt um 15 Uhr an der Pyramide am Burghof und dauert eineinhalb Stunden. Auch das männliche Geschlecht ist willkommen.

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