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Lörrach Lörracher ist „Kultur- und Kreativpilot“

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Frederic Geiger hat sein Projekt auch schon bei der Regio-Messe vorgestellt. Foto: Kristoff Meller

Wirtschaft: Frederic Geiger bietet mit „Questlog“ Reiseerinnerungen und -andenken ein neues Zuhause

Lörrach-Brombach - Frederic Geiger hat gestern Abend in Berlin den Preis „Kultur- und Kreativpilot 2019“ erhalten. Mit seinem Start-up „Questlog“ bietet der Lörracher neuartige Aufbewahrungsmöglichkeiten für Reiseerinnerungen und -andenken an.

Souvenirs zu sammeln, gehört für viele zum Reisen wie das Kofferpacken. Leider landen die Andenken zuhause oft in Schubladen oder namenlosen Kartons, die in dunklen Ecken verschwinden. Der Trend ist heute, Erlebnisse auf Reisen in Echtzeit via Social Media in Szene zu setzen. Diese Art des „Erzählens“ birgt jedoch die Gefahr, den Blick für Momente, für Dinge und deren Geschichten zu trüben, die sich mit der Kamera nicht festhalten lassen. Geigers „Questlog“ fungiert wie eine Art Logbuch für all diese Mitbringsel von den Abenteuern einer Reise.

In der Lerchenstadt gefertigt

Die von Geiger entwickelten Boxen bieten Erinnerungsstücken einen Platz, an dem sie reisebezogen sortiert und individuell aufbewahrt werden können, so eine Mitteilung über den Wettbewerb, der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert wird.

Die Questlogs werden aus nachhaltigem finnischem Birkenholz in einer Werkstatt in Lörrach hergestellt. Jedes Questlog wird auf Bestellung handgefertigt und kann auf Wunsch personalisiert werden. Auf der Vorderseite wird der Umriss des Reiseziels als Wabenmuster per Laser ausgeschnitten, in dem Reisende dann ihre persönlichen Routen einfädeln können. In seinem Onlineshop finden sich schon jetzt über 200 Varianten. Neben typischen Backpacker-Destinationen wie Australien und Thailand gibt es auch sämtliche europäischen Länder sowie einzelne Regionen wie Schottland oder die Provence, einzelne Inseln und auch Städte. Sogar für den Schwarzwald gibt es ein eigenes Questlog.

Die Idee zu dem Produkt kam Geiger während eines Auslandssemesters in Taiwan: „Als ich zurück kam, hatte ich die Taschen voller Andenken zu all den schönen Erlebnissen, zum Teil ganz unscheinbare wie eine Eintrittskarte. Da sie alle mit besonderen Erlebnissen verbunden waren, wollte ich sie nicht einfach wegwerfen, aber ich wusste auch nicht wohin damit. Und da kam mir die Idee.“

Die Umsetzung in einen Businessplan erfolgte im letzten Semester des Studiums an der TU München sowie während eines von der EU geförderten Entrepreneurship-Programms in Schweden. Die ersten Questlogs stellte der Student noch an der Universität her, bis er Anfang 2018 samt der Produktion nach Lörrach zurück zog.

Nach längerer Suche und zwischenzeitlicher Unterbringung im Schöpflin Areal in Brombach befindet sich die Werkstatt nun in einem Gebäude an der Schwarzwaldstraße, das Geiger aktuell zusammen mit seinem Vater für eine gemeinschaftliche Nutzung mit ähnlichen Kleinunternehmen sowie einem Coworking Space umbaut.

Für die Weiterentwicklung von Questlog sind für 2020 die Entwicklung einer digitalen Komponente sowie eine Crowdfunding-Kampagne geplant. Die Titelträger bekommen außerdem Zugang zu einem Mentoring-Programm, das sie ein Jahr lang in ihrer unternehmerischen Entwicklung unterstützt.   www.questlog.eu

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