Lörrach Lörracher Weindorf: Schaufenster regionaler Weinkultur

Von Bernhard Konrad
„Der Schwerpunkt liegt im Frühsommer auf Weiß- und Roséweinen, insbesondere des Jahrgangs 2022“, sagt Thomas Wagner im Interview mit unserer Zeitung. Foto: Kristoff Meller

Auf dem Alten Marktplatz findet vom 14. bis 17. Juni das Weindorf statt. Organisator Thomas Wagner sprach im Interview über das Fest und die Vorbereitungen.

Herr Wagner, im vergangenen Jahr haben Sie coronabedingt noch ein „Weindörfle“ organisiert. Findet nun wieder ein Weindorf statt, wie wir es kennen?

Weitgehend ja. Wir müssen leider wieder auf den Stadtlauf verzichten, weil sich die Verwaltung nicht in der Lage gesehen hat, die Veranstaltung zu organisieren. Das hat sich bislang immer gut ergänzt. Aber das Weindorf ist wieder komplett. Das „Glaushaus“ musste im vergangenen Jahr aus personellen Gründen passen, ist nun aber wieder dabei.

Welche Erzeuger bieten ihre Weine an?

Die Genossenschaften aus Efringen-Kirchen, Haltingen und Schliengen-Müllheim sowie die Weingüter Huck-Wagner, Kalkwerk Istein, Krebs und Straub. Als Fachhandlung Wein-Speck komplettieren wir die Liste der Anbieter. Gastronomisch beteiligen sich die Crêperie Dilger – in Zusammenarbeit mit der Bäckerei Paul –, die Metzgerei Kalbacher und das Bistro Glashaus am Weindorf.

Bieten Sie ein Rahmenprogramm?

Wir haben uns dafür entschieden, nochmals auf ein Programm mit Live-Musik zu verzichten. Die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr hat uns gezeigt, dass dies niemandem gefehlt hat. Wir hatten keinerlei negative Reaktionen der Gäste auf das Fehlen der Live-Musik.

Welche Weine werden verkostet?

Der Schwerpunkt liegt im Frühsommer auf Weiß- und Roséweinen, insbesondere des Jahrgangs 2022. Aber auch einige Rotweine sind dabei. Wir befinden uns im Markgräflerland, das heißt: Alle Erzeuger werden ein bis zwei Gutedel im Angebot haben, darunter den Siegerwein des Gutedelcups 2023. Übrigens gibt es auch wieder den Probierpass.

Wie präsentiert sich der Jahrgang 2022?

Die Winzer haben sich zum einen darüber gefreut, dass neben der Qualität auch die Erträge sehr gut waren. In den beiden Vorjahren wurde deutlich weniger geerntet. Die Weine des Jahrgangs 2022 sind tendenziell frisch, fruchtbetont, aber mit einer anregenden Säure. Im Spätsommer und Frühherbst war es nicht ganz so heiß, was ein angenehmes Säurepotenzial der Weine mit sich brachte.

Wie nehmen Sie die wirtschaftliche Lage der Betriebe in Zeiten steigender Inflation wahr?

Inflation kann zu Kaufzurückhaltung führen, aber auch dazu, dass Leute etwa auf einen Restaurantbesuch verzichten und sich stattdessen eine gute Flasche Wein gönnen. Eine größere Herausforderung für Einzelhändler und Winzer scheinen mir die preisaggressiven Lockangebote des großen Lebensmittelhandels zu sein, der Kunden auch mit solchen Offerten für seine Märkte gewinnen will.

Wie entwickeln sich derzeit die Weingüter der südlichen Markgrafschaft?

In einigen Weingütern findet ein Generationswechsel statt, der sich auch an den Weinen ablesen lässt. Hier sind sehr gut ausgebildete junge Leute am Werk. Etwa bei den Weingütern Huck-Wagner und Krebs, wo der Nachwuchs bereits maßgeblich eingebunden wird und mehr und mehr erkennbar seine Handschrift hinterlässt. Da gibt es beispielsweise beim Weingut Krebs bestimmte Weine, die ganz unter Federführung des Juniors entstanden sind. Das schöne ist: Dieses Berufsbild lebt. Und gerade haben einige spannende Entwicklungen begonnen.

Das Weindorf findet vom kommenden Mittwoch, 14. Juni, bis Samstag 17. Juni statt. Festbetrieb: Mittwoch und Donnerstag von 17 bis 23 Uhr (Ausschank bis 22.45 Uhr); Freitag, 17 bis 24 Uhr (Ausschank bis 23.45 Uhr); Samstag 10 bis 24 Uhr (Ausschank bis 23.45 Uhr).

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