^ Lörrach: Lörrachs neues Wohnzimmer - Lörrach - Verlagshaus Jaumann

Lörrach Lörrachs neues Wohnzimmer

Gabriele Hauger
Die Akteure, Ideengeber und Förderer der Läuger-Wand Foto: Gabriele Hauger

Die Neugestaltung der Läuger-Fassade am Neuen Marktplatz ist fertig.

Von wegen Schmuddelecke! Stolz blicken Ideengeber, Sponsoren, Akteure und Künstler auf die Fassade. Die Bruchsteinmauer im Herzen der Stadt gleicht nun einer überdimensionierten Wohnzimmerwand.

Historische Bezüge

Ein Tapetenmuster aus KBC-Beständen ziert die gesamte Fassade, darauf finden sich historische Bezüge zur Stadtgeschichte, die in Form von überdimensionierten Fotografien angebracht sind. Die Revolutionärin Amalie Struve blickt auf die Lörracher herab. Ebenso der erste Lörracher Oberbürgermeister Erwin Gugelmeier. Darunter eine historische Aufnahme der 1938 zerstörten Lörracher Synagoge, die einst an die Läuger-Wand angrenzte. Dazu ein Gemälde von Roger Glattacker, das den Lörracher Marktplatz und das Haus Sonne, den heutigen Sitz des Kulturamts, zeigt. Dazu dienten als weiteres Fotomotiv Stoffmuster aus dem KBC-Archiv. In der Mitte des Ensembles wurde ein Originalstück der Mauer belassen und mit einem goldenen Rahmen umkränzt: eine Pfaff-Nähmaschine.

Künstler Wolfgang Krell

Ideengeber und für die künstlerische sowie handwerkliche Umsetzung verantwortlich ist Wolfgang Krell. Er hatte einen von der Stadt ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen. Die Initiative zur Neugestaltung kam vom Hauseigentümer Matthias Läuger, der das Projekt auch finanziell förderte, ebenso wie die Stadt, die Sparkasse, der KKF und Ogyprint.

Vom Ergebnis angetan zeigte sich beim Vororttermin der Oberbürgermeister. Das Engagement Läugers zur Stadtverschönerung sei keine Selbstverständlichkeit. Vielleicht könne dieses ja für andere Bürger zum Vorbild werden, so Jörg Lutz. Zu seinem „Liebling“ der Stadtbildgestaltung erkor Sparkassen-Vorstand Rainer Liebenow die Neugestaltung.

Modernes Projekt

Das moderne Projekt werte die Innenstadt stark auf, vor allem an einem so zentralen und belebten Platz, freut sich auch Kulturfachbereichsleiter Lars Frick. Involviert waren zudem der Historiker Hubert Bernnat sowie Martin Schulte-Kellinghaus.

Der Künstler selbst ist mit dem Ergebnis ebenfalls zufrieden, zumal die technische Realisierung an der Bruchsteinwand einiges an Ideenreichtum erfordert habe. Er freute sich besonders über die vielen inspirierenden Gespräche, die er während der Anbringung der Rahmen und Bilder mit vielen Passanten führte. Da war viel Wissen um die Stadtgeschichte bei Alteingesessenen, aber auch viel Nichtwissen bei Gästen, Neubürgern oder vielen Jugendlichen. Man kam ins Plaudern.

Nächste Woche wird noch eine Tafel angebracht, die Informationen zur Gestaltung enthält sowie einen QR-Code, über den man sich weiter zum Projekt informieren kann.

Die an der Mauer positionierten Stromkästen sollen noch entsprechend gestrichen werden.

Weitere Ideen

Künftig kann sich der Künstler noch viele weitere Projekte am Standort vorstellen: neue Motive in den Rahmen, eine interaktive Info-Säule oder eine auf die Bildfläche konzentrierte Videoprojektion, am liebsten mit der Lörracher Narrengilde. So dürfte Lörrachs neues Wohnzimmer weiterhin mit viel Leben erfüllt werden.

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