Lörrach Lutz: keine „Überfluktuation“

Kristoff Meller
Der Blick auf das Lörracher Rathaus vom Steigenberger Hotel Stadt Lörrach. Foto: Kristoff Meller

Personal: Mitarbeiterbewegungen in der Stadtverwaltung laut Oberbürgermeister im Rahmen.

Lörrach - In diesem Jahr haben 52 Mitarbeiter dem Lörracher Rathaus den Rücken gekehrt. Zehn gingen in Ruhestand, dazu gab es 34 Eigenkündigungen, zwei Kündigungen in Probezeit und sechs aufgrund ablaufender Zeitverträge. Laut Oberbürgermeister Jörg Lutz lasse sich aber nicht von einer „Überfluktuation“ sprechen.

Die Fluktuation liege mit unter zehn Prozent im natürlichen Rahmen, betonte Lutz in der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstag. Denn nach einer Studie des Instituts für deutsche Wirtschaft betrug die Fluktuation 2014/2015 im öffentlichen Dienst rund 13 Prozent und lag im Vergleich zu anderen Branchen auf dem niedrigsten Stand.

Hohe Anzahl an Ausschreibungen für Neubesetzungen nötig

Auffällig hingegen sei, so Lutz, die hohe Anzahl der Ausschreibungen für die Neubesetzung. Bis Mitte Dezember hat die Stadt in diesem Jahr 76 Stellenausschreibungen durchgeführt. Zahlreiche Stellen mussten mehrfach ausgeschrieben werden, allein für den dringend gesuchten Verkehrsplaner wurden vier Ausschreibungen durchgeführt – ohne Erfolg. Genau so oft wurde ein Stadtplaner und eine Fachangestellte für Bäderbetriebe gesucht.

Hinzu kommen drei Ausschreibungen für die Stellen Leitung Fachbereich Bürgerdienste, Leitung Fachbbereich Stadtentwicklung und Stadtplanung sowie für die Teamleitung Gewerbe und Gaststätten. Je zwei Ausschreibungen gab es für die Stellen Landschaftsplaner, Sachbearbeiter Anlagebuchhaltung, Immobilienmanagement beim Eigenbetrieb Stadtwerke, Architekt, Gärtner, Sachbearbeiter Haushaltswesen sowie Elektroniker.

30 Azubis und 21 Ausbildungsberufe bei der Stadtverwaltung

„Das zeigt, wie schwierig es ist, manche Disziplinen zu besetzen“, sagte Lutz. Der Oberbürgermeister will den Kopf aber nach eigenen Worten „nicht hängen lassen“, zumal die freie Wirtschaft mit einem ähnlichen Fachkräftemangel zu kämpfen habe: „Der Arbeitsmarkt ist leergefegt – das Thema haben alle.“

Um so wichtiger sei die Ausbildung von eigenen Fachkräften. In der Verwaltung sind laut Lutz derzeit mehr als 30 Auszubildende beschäftigt, die Stadt bildet zudem in 21 Berufen – vom Sachbearbeiter bis zum Schwimmmeister – aus.

Doch nicht nur die Quantität der Bewerber sondern auch die Qualität habe nachgelassen, wie Bürgermeisterin Monika Neuhöfer-Avdic im Hinblick auf die Bewerbungen für die Verkehrsplaner-Stelle ergänzte: „Wir hatten zwar ein breites Spektrum an Bewerbungen, aber ingesamt recht wenige und auch etliche wenig geeignete, teils auch fachfremde Personen.“ Sogar ein Taxifahrer habe sich für den technischen Job beworben.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading