Haushalt: Ortschaftsrat diskutiert mit Oberbürgermeister und Kämmerer
Der Ortschaftsrat hat am Dienstag auf den Bau des neuen Kindergartens in Haagen gedrängt. OB Jörg Lutz und Kämmerer Peter Kleinmagd erläuterten, welche Maßnahmen im Entwurf für den städtischen Haushalt 2023 im Ortsteil vorgesehen sind.
Von Regine Ounas-Kräusel
Lörrach-Haagen. Für die Planung des Kindergartenneubaus sind im kommenden Jahr 300 000 Euro vorgesehen, im Finanzplan bis 2025 stehen 3,8 Millionen Euro für den Bau.
Der Hintergrund: Verwaltung und evangelische Kirchengemeinde haben vereinbart, dass Letztere der Stadt das Grundstück kostenlos in Erbpacht überlässt und das alte Kindergartengebäude abreißen lässt. Die Stadt sagte zu, den Neubau zu errichten. Auch der Gemeinderat stimmte dem 2017 zu. Abriss und Neubau sollten beginnen, sobald die Alte Schule zur Kita umgebaut ist, damit die evangelische Einrichtung mit ihren zwei Gruppen während der Bauzeit des neuen Kindergartens dort unterkommt. Ende 2020 sind die Kinder tatsächlich in die Alte Schule umgezogen. Der Altbau der evangelischen Kita ist inzwischen abgerissen.
Lutz wies Kritik zurück, dass die Stadt den Bau der evangelischen Kita vor sich her schiebe. „Das Projekt ist absolut gesetzt“, sagte er: Das sei Konsens aller Gemeinderatsfraktionen. Wegen der extrem gestiegenen Baukosten müsse man aber neu planen: Vorgesehen sei nun anstelle eines eingeschossigen ein zweigeschossiges Gebäude, in dem statt zwei dann drei Gruppen Platz hätten. Er bezifferte die Baukosten auf 4,3 bis fünf Millionen Euro.
Der Neubau der evangelischen Kita sei immer wieder verschoben worden, sagte Ulrike Krämer (CDU): „Ich verstehe den Frust.“ Die Planungsrate für 2023 sei leider keine Garantie, dass 2024 gebaut werde. Die jungen Familien aus dem Neubaugebiet Belist bräuchten Kita-Plätze, drängte Christa Rufer (SPD).
Für die Sportvereine im Gebiet Neumatt-Brunnwasser steht kein Geld im Haushaltsentwurf. Der TC Haagen hatte einen Zuschuss für neue Platzbeläge beantragt. Jörg Müller (Freie Wähler), der auch Vorsitzender des SC Haagen ist, vermisste eine Geldzusage der Stadt für den Bau eines neuen Vereinsheims , da das alte marode ist und die Kabinen nach einem Wasserschaden unbenutzbar sind. Müller berief sich auf einen Vorottermin mit der Stadt im Juni: Dort habe man über eine gemeinsame Finanzierung durch Badischen Sportbund, Stadt und Verein gesprochen: „Wir brauchen eine Zusage, mit wie viel Geld wir rechnen können.“ Der SC müsse der Stadt detailliert seinen Raumbedarf mitteilen, so Lutz. Man könne sich nochmals zusammensetzen, aber die Stadt habe auch Pflichtaufgaben wie den Kita-Bau zu beachten.
Enttäuscht reagierte der Ortschaftsrat, weil auch 2023 wieder kein Geld vorgesehen ist, um die Sanierung der Schlossberghalle abzuschließen. Das undichte Dach müsse man wohl trotzdem reparieren, so der OB.
