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Lörrach Märkte machen munter

Peter Ade

Nahversorgung: Lörracher Wochenmärkte sind beliebt / Regionale Erzeuger

Von A wie Apfel bis Z wie Zwiebel – auf den Lörracher Wochenmärkten ist so gut wie jedes Grundnahrungsmittel erhältlich. Doch seit dem vergangenen Jahr sind die Preise stetig gestiegen. Besonders Gemüse kostet mehr. Trotzdem nimmt die Beliebtheit der heimischen Märkte bei den Verbrauchern zu.

Von Peter Ade

Lörrach. Obst, Gemüse, Brot und Eier: In der Region hergestellte Lebensmittel profitieren von kurzen Transportwegen. Gerne erzählen die Landfrauen den Kunden von ihrem Betrieb. Der direkte Kontakt mit den Produzenten schafft Vertrauen.

Preise steigen

Freilich sind Tomaten, Salat, Kartoffeln und vieles mehr teurer geworden. Nach Berechnungen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) stiegen die Preise für Gemüse seit August 2020 um knapp neun Prozent, für Milchprodukte um 4,6 Prozent. Der Preis für Eier ist ebenfalls nach oben geschnellt.

Neben Eiern waren es vor allem Kartoffeln, die den Index für Frischeprodukte mit einem Preisplus von 27,5 Prozent nach oben gebracht haben. Ähnlich sieht es beim Gemüsefavorit der Deutschen aus: Der Kilopreis für Strauchtomaten ist um 15 Prozent auf durchschnittlich 2,50 Euro gestiegen.

Gute Waren – gute Märkte

Trotzdem: Die Beliebtheit der Märkte ist ungebrochen. „Gute Waren machen gute Märkte“, zitiert Oberbürgermeister Jörg Lutz den englischen Dichter und Satiriker Nicolas Breton (1555-1625) und lobt das regional und saisonal vielseitige Angebot an den Ständen in Lörrach und den Ortsteilen.

Und: Man darf auf Wunsch bei etlichen Betrieben auf dem Dinkelberg und im Markgräflerland einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Immer wieder Frische

Gleich an drei Tagen – Dienstag, Donnerstag und Samstag – ist Markt in der Innenstadt. Dort trafen wir die begeisterte Ingeborg Zieselenski aus Riehen, die mindestens einmal die Woche nach Lörrach fährt. „Ich mag es, über den Markt zu schlendern, mich inspirieren zu lassen, immer wieder Neues zu entdecken und auf eine angenehm entschleunigte Art einzukaufen“, sagt sie – und fügt hinzu: „Genau genommen, erledige ich mittlerweile den größten Teil meiner Einkäufe dort und kaufe im Laufe der Woche nur noch wenige Dinge im Supermarkt.“

Ganzjährig trotzen die Bauern und Händler dem Wetter und bieten frisches und saisonales Obst und Gemüse feil, dazu kommen kleinere kulinarische Angebote.

Marktbesucher treffen sich unterdessen nicht nur zum Einkauf, sondern auch gerne zum spontanen Schwatz mit Imbiss.

„Die Lebensmittelstände versorgen uns gut“, bestätigt eine Kundin aus dem Wölblin-Quartier. „Man bekommt etwa auch Obstbrände, Eierlikör und Aufstriche im Glas“.

Geld bleibt in der Region

„Meist dauert es gar nicht lange und du bist Stammkunde, wirst mit einem launigen Spruch begrüßt, und beim Bezahlen rundet der Verkäufer nach unten ab. Ich freue mich, dass mein Geld in der Region bleibt. Es geht direkt an Menschen, die ihre Gewinne wiederum in der Region investieren, weil sie hier leben, hier ihre Landwirtschaft, ihren Handel betreiben und Arbeitsplätze sichern“, bestätigt Klaus Rempfer aus Hauingen, den wir an einem Freitag auf dem Haagener Markt bei der Schlossberghalle treffen.

Apropos Haagen: Der Markt profitiert von der besonderen Situation, dass es in der Markgrafengemeinde seit Schließung der Metzgerei Bachmann kein Lebensmittelgeschäft mehr gibt. „Ein gutes Gefühl zu wissen, wo die Sachen herkommen, die man sich einverleibt. Viel frischer kann es fast nicht sein“, schwärmt ebenfalls die Hauingerin Biggi Hache.

Ein toller Service

„Märkte sind gleich doppelt cool“, schwärmt Jaqueline Richter aus Stetten. „Saisonal“ bedeute ja auch preiswert, weil in der Saison das Angebot entsprechend groß sei.

Eine Stammkundin des Brombacher Marktes, der seit bald 30 Jahren jeden Mittwoch rund ums Schloss aufgebaut wird, ist begeistert: „Großartig, dass du an jedem Stand auf dem Wochenmarkt erfährst, wo genau die Ware herkommt, die angeboten wird. Das ist doch ein gutes Gefühl, oder?“

Manchmal wüssten die Händler sogar das eine oder andere interessante Rezept oder könnten weiterhelfen, wenn es darum geht, wie ein bestimmtes Obst oder Gemüse zu verarbeiten ist. „Ein toller Service – und ganz nebenbei und dazu noch kostenlos“, so die Kundin.

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