Lörrach Magische Momente auf der Burg

Die Oberbadische

Kunst: „Red Ballon: The Tower“ ein voller Erfolg / Begeisterte Resonanz

„Magic Moments“ verspricht der Magier Magrée in seinen Shows. Aber nicht nur der Schweizer Zauberkünstler mit dem bürgerlichen Namen Marcel Grether sorgte bei seinen Auftritten von Donnerstag bis Samstag auf der Burg Rötteln für zauberhafte Momente. Der mit roten Ballons ummantelte und bei Dunkelheit beleuchtete Bergfried strahlte nach Meinung vieler Besucher ebenfalls etwas Magisches aus.

Von Veronika Zettler

Lörrach. Zumal die Klanginstallation die Wirkung noch verstärkte. Vom Band bespielt mit Grillenzirpen, Klaviermusik (Klaus Kipfmüller) und meditativem Glockenspiel (Jörg Allenbacher), ließen gerade bei Dunkelheit viele Besucher die Kombination von Beleuchtung, Farbe und Klang lange auf sich wirken. „Das sind Gänsehautmomente“, befand Organisator Uwe Claassen.

Sogar mitten in der Nacht übte der signalrot leuchtende Burgturm starke Anziehungskraft aus, wie Sebastian Kutterer erzählt. Mit seiner neugegründeten Firma „Sicherheitsdienst 3-Ländereck“ stellte er die Security und bewachte seit Dienstag die Installation auch während der Nächte. Dabei musste Kutterer mal um drei Uhr, mal um fünf Uhr morgens dem ein oder anderen Pärchen mitteilen, dass kein Zutritt zur Burg möglich sei. Für das nächtliche Interesse hatte er gleichwohl Verständnis: „Es ist ja wahnsinnig romantisch hier oben mit den roten Ballons und dem angestrahlten Turm“, meinte er.

Angenehmes Publikum

Insgesamt sei die Veranstaltung „Red Balloon: The Tower“, die von unserer Zeitung via Medienpartnerschaft und Sponsoring unterstützt wurde, nach Wunsch verlaufen: „Wir hatten es mit einem tollen und sehr angenehmen Publikum zu tun“.

„Für mich ging hier ein Traum in Erfüllung“, bilanzierte Klaus Kipfmüller, der Künstler hinter der Installation. Noch nie sei ihm so viel für ein Kunstwerk gratuliert worden, freute er sich. Anrührend sei es gewesen, dass Besucher mehrfach von der Oberburg zur Unterburg flanierten, im Zelt etwa der Musik von Akkordeonistin Cordula Sauter und Violinistin Sylvia Oelkrug lauschten, und später nochmals auf die Oberburg stiegen, um sich die Installation ein weiteres Mal anzuschauen.

Auf halber Strecke wollten im Gewölbekeller zudem projektbezogenen Werke betrachtet werden. In mannshohen Plexiglastürmen zeigten Künstler wie Volker Scheurer oder Hans-Jürgen Vogt ihre Ideen und Assoziationen zum Turmprojekt. Andreas und Ralph Hilbert hatten zwei Plexiglastürme mit Zeichnungen und Skizzen gefüllt, die beim Brand ihres Ateliers im Juli unversehrt blieben, derweil Roland Köpfer ein Stück Mooreiche inszenierte, das laut im Labor erfolgter „dendrochronologischer Altersbestimmung“ 2828 Jahre und damit mehr als doppelt so alt wie die Burg Rötteln ist.

Alles in allem bleibt „Red Ballon: The Tower“ nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine logistische Leistung. Allein für die Technik mussten rund zwei Kilometer zusätzliche Stromleitungen verlegt werden. 650 Quadratmeter wurden überdacht. Das Team von Café und Biergarten „Fräulein Burg“ hatte sich ebenfalls gut gerüstet. „Wir freuen uns vor allem auf viele Leute am Sonntag“, sagte Inhaberin Isabel Gutmann.

Bei Redaktionsschluss lag noch keine abschließende Bilanz vor. Rund 500 Besucher kamen am Samstag zwischen 10 und 18 Uhr bei freiem Eintritt auf die Burg, weitere gut 500 Gäste holten sich Tickets für das „Special Event“ am Abend. 550 Gäste erschienen am Freitag zum Partner- und Sponsorenabend. „Mehr als zufrieden“ mit den Zahlen zeigte sich Organisator Uwe Claassen gegenüber unserer Zeitung.

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