Lörrach Maia Synitsyna feiert 90. Geburtstag

Gottfried Driesch
Maia Synitsyna fühlt sich in ihrer neuen Heimat wohl Foto: Gottfried Driesch

In Lörrach hat Maia Synitsyna einen sicheren Heimathafen gefunden. Heute feiert sie ihren 90. Geburtstag.

In ihrem langen Leben musste sie manche Ungerechtigkeit ertragen, hat aber ihr fröhliches Wesen dabei nicht verloren.

Die Jubilarin hat ihr ganzes Leben als Ozeanografin gearbeitet und über mehrere Meere geforscht. Im Gespräch mit unserer Zeitung erzählte sie, dass sie am Kaspischen Meer schon vor 40 Jahren festgestellt habe, dass der Wasserspiegel sinke: eine Folge zunehmender Trockenheit.

Geforscht hat die am 25. September 1933 geborene Ukrainerin in der ganzen ehemaligen UdSSR. Ihren Mann Friedrich Valler lernte sie in einem meereskundlichen Institut, das von ihm geleitet wurde, kennen. 1955 wurde geheiratet. Aus der Ehe gingen ein Sohn und eine Tochter hervor.

Es war der größte Wunsch des Vaters von Maia Synitsyna, dass sie auch nach der Hochzeit ihren Namen behält. Der Vater hatte keinen Sohn, aber der Name sollte weiter bestehen.

Vor sechs Jahren verstarb Ehemann Friedrich Valler unerwartet, aber ihre Tochter wohnt ganz in der Nähe.

Nach der Pensionierung im Jahr 1988 lebte das Ehepaar zunächst in Estland. Estland gehörte bis 1991 zur Sowjetunion.

Nach der Loslösung Estlands von der UdSSR seien die russischen Bürger dort nicht mehr gerne gesehen worden, sagt sie. Gesprochen wurde nur noch Estnisch. Weitere Schikanen seien hinzugekommen, sodass das Ehepaar sich nach der Jahrtausendwende entschloss, nach Deutschland überzusiedeln. Der Sohn arbeitete damals schon als EDV-Spezialist im Dreiländereck, sodass die Wahl des Wohnorts leicht fiel. Gleich nach ihrer Ankunft in Lörrach habe sie zwei deutsche Familien kennengelernt, die ihr und ihrem Ehemann bei der Eingewöhnung sehr geholfen hätten, erzählt sie.

Die Hobbys sind in den letzten Jahren weniger geworden. Früher sei sie gerne Schwimmen gegangen. Das Nähen geht wegen schlechter werdenden Augen nicht mehr. Gerne kocht und backt sie noch für sich und ihre Tochter.

Ihre geistige Heimat hat die Jubilarin in der Israelitischen Kultusgemeinde Lörrach gefunden, wo sie aktiv am Gemeindeleben teilnimmt.

Die Redaktion schließ sich allen Gratulanten gerne an.

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