Das Rats-Chörli präsentierte in fraktionsübergreifender Besetzung wieder einen humorvollen Rundumschlag zu Themen des Lörracher Stadtlebens.
Mit Ulrike Krämer, Christiane Cyperrek, dem Textschreiber Hubert Bernnat, Thomas Denzer und Matthias Lindemer waren im Chor fast alle Fraktionen anzutreffen, die im Lörracher Gemeinderat sitzen. Mit einer Ausnahme: Von der Grünen-Fraktion war wie im vergangenen Jahr niemand dabei. Mit Bernhard Escher sang dafür ein fraktionsloser Stadtrat im Chor mit, der musikalisch von Ulrich Denzer unterstützt wurde.
Die Verwaltung hatte dem spitzzüngigen Chor wieder einiges an Vorlagen geliefert. Auf die Marathonsitzungen im Gemeinderat machten sich die Sänger zur Melodie des Lieds „Kreuzberger Nächte sind lang“ einen Reim („Stadtratssitzung ist lang“). Darin hieß es unter anderem: „Verwaltung Zwanzigdreißig vorgestellt/Braucht sie mehr Stellen oder gar mehr Geld?/Auf achtundzwanzig Folien wird uns klar/Es bleibt fast alles, wie es einmal war.“
Oberbürgermeister Jörg Lutz wurde im nächsten Lied prompt zu „Jörgli, Häuptling der Lörraner“. Inhaltlich wurde dabei mit dem Thema des Lidl-Markts in Stetten abgerechnet: „Die Moral von der Geschicht/Kompromiss kennt Lidl nicht.“
Urkomisch geriet auch das Lied zum Lauffenmühle-Areal, bei dem es zur Melodie eines bekannten Kinderlieds hieß: „Es klappert kei Mühle im lauffenden Tal/Wart’s ab.“
Ein Stadtrat im Wahlkampf bekannte gesanglich „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Bürger eingestellt/Ich bin ihr Anwalt pur/Wie sonst niemand.“ Für Stadträte, die dieses Jahr nicht mehr zur Wahl stehen, hieß es hingegen wie in einem Freddy Quinn-Lied: „So schön, schön war die Zeit.“
