Lörrach Meditative Stunde in St. Bonifatius

Regine Ounas-Kräusel
Die Bonifatiuskirche öffnete ihre Türen zu einer musikalisch-spirituellen Feier bei Kerzenschein. Foto: Pixabay

Goldener Herbst: Musik zur Nacht

Von Regine Ounas-Kräusel

Lörrach. Im Rahmen des ökumenischen Kirchenmusikfestivals „Goldener Herbst“ öffnete die Bonifatiuskirche am Freitagabend ihre Türen zu einer musikalisch-spirituellen Stunde „Ad noctem“, zur Nacht. Die Kirche war nur von Kerzen erleuchtet. Der Chor „Canto Allegro“ begrüßte die Besucher mit dem mehrstimmigen modernen Kirchenlied „Du sei bei uns, in unserer Mitte“. Man veranstalte die Stunde zur Nacht schon zum vierten Mal, aber noch nie seien so viele Menschen gekommen, freute sich Kirchenmusiker Andreas Mölder. Genauso freute er sich, dass die frühere Gemeindereferentin Helga Bing für diesen Abend nochmals nach Lörrach kam.

Das Kerzenlicht und die schönen, klaren Stimmen des Chors erfüllten die Kirche mit meditativer Ruhe. Helga Bing und das Gemeindeteam von Bonifatius spürten der Frage nach, was Gottes Nähe für die Menschen bedeute. „Mitte“ sei zunächst einmal ein mathematischer Begriff, sagte Helga Bing: ein Punkt, der von mindestens zwei anderen Punkten gleich weit entfernt ist. „Mitte“ habe aber auch mit Beziehung, mit Nähe und Distanz zwischen Menschen zu tun und mit der Frage: „Wo ist meine Mitte?“

Helga Bing und das Gemeindeteam legten dar, dass Gott nahe bei den Menschen und in der Mitte jedes Einzelnen sein wolle. Sie beschworen Gottes Gegenwart als Kraft, die die Menschen zur Liebe und zu einer inneren Freiheit befähige, die sie heraushebe aus dem Machtgefüge der Welt. Bei der Taufe erfahre der Mensch schon heute die Einheit mit Gott.

„Canto Allegro“ unterstrich das Gesagte mit harmonisch gesungenen modernen Liedern. Bewegt, von Andreas Mölder am Keyboard und von Tilly Nothhelfer auf der Querflöte begleitet, sagen die Frauen und Männer das Lied „Du berührst unser Herz“. Das „Halleluja“ ließen sie in klaren Harmonien aufstrahlen: „You are the living god.“ Du bist der lebendige Gott. Ein Lied mit kraftvollen Männerstimmen war eine Ansage an die Mächtigen der Welt.

Als das Gemeindeteam die Taufe erwähnte, verteilten sich die Frauen und Männer um den Taufstein in der Mitte der Kirche. Ihre Stimmen hüllten die Besucher beim Lied „Durchdringe du mein Leben“ von allen Seiten ein. Die klaren Sopranstimmen mischten sich mit Andreas Mölders hellem Tenor.

Auch der würzige Duft von Weihrauch begann die Kirche zu füllen. Genauso wie die Menschen in der Kirche den Geruch des Weihrauchs in ihren Kleidern mit nach Hause nehmen würden, sollten sie den „Wohlgeruch“ Gottes und seiner Liebe in ihren Alltag tragen, wünschten sich Helga Bing und das Gemeindeteam.

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