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Lörrach Mehr als zwei Stunden Wartezeit

Kristoff Meller

Abfallwirtschaft: Großer Ansturm auf den Lörracher Recyclinghof am ersten Öffnungstag nach der Corona-Schließung.

Lörrach - Stoßstange an Stoßstange: von der Eisenbahnstraße, über den Haagensteg, den Bahnübergang und entlang des Bahnhofs bis zum Tor des Lörracher Recyclinghofs. Ein bis zu 800 Meter langer Rückstau bildete sich am Montag, dem ersten Öffnungstag nach der Corona-Pause. Nur fünf Autos durften gleichzeitig zum Ausladen auf das Gelände, die Wartezeit betrug darum zeitweise mehr als zwei Stunden.

Größe des Ansturms überrascht Abfallwirtschaft

„Wir haben schon mit einem Ansturm gerechnet, dass dieser aber trotz aller Bitten, nur in dringenden Fällen zum Recyclinghof zu fahren, selbst am Nachmittag noch so groß ausfällt, überrascht mich schon“, erklärte Anna Sebastian, Pressesprecherin des Landkreis-Eigenbetriebs Abfallwirtschaft auf Anfrage.

Schlange mit rund 100 Fahrzeugen

Sie war am Vormittag selbst vor Ort und schon vor der Öffnung um 9 Uhr hatte sich eine Schlange mit rund 100 Fahrzeugen auf der alternativen Anfahrtsroute bis zur Eisenbahnstraße gebildet. Diese Umleitung war im Vorfeld eingerichtet und umfassend ausgeschildert worden, um Rückstaus auf die B 317 zu verhindern.

Aufgrund des Andrangs wurde am Vormittag am Bahnhof ein zusätzlicher Mitarbeiter postiert: „Er hat die Autofahrer angesprochen und gebeten, es sich noch einmal zu überlegen“, sagte Sebastian. Allerdings hätten nach ihren Beobachtungen die meisten wirklich dringend etwas abliefern müssen, oder ihnen sei die lange Wartezeit einfach egal gewesen.

„Das ist wahre Freundschaft“

„Wenn ich nicht müsste, würde ich nicht hier stehen“, erklärte auch eine Frau gegenüber unserer Zeitung, die gegen 14 Uhr noch gut 40 Autos in der Schlange vor sich hatte. Sie habe ein Haus entrümpelt, den Müll zunächst zwischengelagert und nur heute frei, um diesen zu entsorgen. Darum sei sie heute bereits das zweite Mal da. Am Morgen sei sie ab der Villa Feer gestanden und habe zwei Stunden gewartet, jetzt gehe es hoffentlich schneller. Zudem helfe ihr eine Freundin mit einem zweiten Auto, da die vier Kofferraumfüllungen sonst angesichts des Ansturms nicht an einem Tag zu schaffen seien. „Das ist wahre Freundschaft“, sagte sie mit einem Schmunzeln.

Sicherheitsdienst am Einfahrtstor

Schon fast auf das Gelände geschafft, hatte es zu diesem Zeitpunkt ein Brombacher, der sich mit seinem Altpapier um 12.30 Uhr, in der Mittagspause des Recyclinghofs, mit seinem Auto angestellt hatte. Sein Kommentar: „So wie sie es jetzt regeln, hätten sie schon vor zwei Wochen aufmachen können.“

Insgesamt war die Stimmung in der Warteschlange bis auf einige Ausnahmen und kritische Kommentare aber friedlich, wie Szymon Krzyzanowicz vom Sicherheitsdienst „3-Ländereck“ am Eingang zum Recyclinghof bestätigte: „Es beschweren sich schon viele und es ist gut, dass hier jemand vom Sicherheitsdienst zur Abschreckung steht, aber drinnen geht es relativ gesittet zu.“

Pressesprecherin Sebastian hofft indes, dass sich die Situation schon am morgigen Dienstag entspannt. Denn während am Montagvormittag lediglich der Lörracher Recyclinghof und ab 14 Uhr auch die Annahmestellen in Weil am Rhein und Rheinfelden geöffnet hatten, können ab Dienstag auch die Einrichtungen in Schopfheim, Steinen, Herten, Kandern sowie in Schönau wieder genutzt werden.

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