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Lörrach Mehr Geld für Prävention

Die Oberbadische
Stephanie Lais-Maier (l.) und Mieke Nizet von der Frauenberatungsstelle zeigen Ausschnitte aus dem Präventionsprojekt „Mut tut gut“ Archivfoto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Zuschuss II: Fraktionen unterstützen Frauenberatungsstelle

Lörrach (mek). Die Frauenberatungsstelle Lörrach widmet sich als Anlaufstelle für Frauen und Mädchen der Beratung und Prävention gegen Gewalt und Essstörungen sowie der psychosozialen Beratung im Landkreis. Aufgrund des gestiegenen Bedarfs wurde nun der Wunsch nach einer Erhöhung des laufenden Zuschusses der Stadt um 4353 auf insgesamt 12 000 Euro geäußert. Die Verwaltung hat dem Gemeinderat jedoch empfohlen, der Erhöhung – zumindest in diesem Jahr – nicht zuzustimmen. Die Fraktionen wollen dieser Empfehlung allerdings größtenteils nicht folgen, wie am Donnerstag im Hauptausschuss deutlich wurde.

Gespräche mit anderen Gemeinden über Zuschüsse

Aus der Statistik könne entnommen werden, dass die Anzahl der zu beratenden Frauen mit Wohnort in Lörrach gestiegen sei, aber auch die der anderen Gemeinden, schreibt Fachbereichsleiterin Geraldine Dannecker in der Beschlussvorlage. Aktuell bezuschusst die Stadt den Verein mit 7647 Euro für die Jahre 2019, 2020 und 2021. Zusätzlich erhält er vom Landkreis 144 798 Euro. Diese Zuschüsse decken laut Dannecker aber nur 75 Prozent der Kosten. Den Rest müsse er durch eine „aufwendige Spendenakquirierung selbst erwirtschaften“.

Der Verein habe bereits bei anderen Gemeinden um einen Zuschuss gebeten und zum Teil Gespräche geführt. „Aus diesem Grund und aufgrund des hohen Spendenaufkommens, sowie dem positiven Kassenstand im Jahr 2018, empfehlen wir der Erhöhung nicht zuzustimmen“, schreibt Dannecker. Stattdessen solle unter Berücksichtigung der Gesprächsergebnisse mit den anderen Gemeinden 2020 ein neuer Antrag gestellt werden.

„Wir verstehen die Argumentation, unterstützen sie aber nicht“, sagte Tanja Reinhardt-Albiez (Grüne). Die Aufgaben der Frauenberatungsstelle seien in den vergangenen Jahren „massiv gestiegen“. Zudem sei es wichtig, die Betroffenen zu erreichen und diese in Krisensituationen aufzufangen. Hierfür sei der „kleine Verein ein zuverlässiger Partner, der wichtige Arbeit leistet“. Die Fraktion der Grünen werde dem Antrage darum nicht zustimmen.

„Uns geht’s ähnlich“, ergänzte Bernhard Escher (CDU). Die Beratungsstelle besetzte eine Nische und biete ein niederschwelliges Angebot. „Wir sind dankbar, dass es diese Institution gibt“, betonte Escher. Darum sei der Zuschuss „gut angelegtes Geld“.

Auch die SPD habe Vorbehalte, müsse sich aber zunächst in der Fraktion besprechen, sagte Annette Bachmann-Ade.

Jörg Müller (Freie Wähler) lobte die „wertvolle Arbeit“, konnte sich aber mit der abwartenden Haltung anfreunden: „Vielleicht öffnen sich dann andere Töpfe.“

Oberbürgermeister Jörg Lutz stellte klar, dass es sich um eine „absolut befürwortenswerte Arbeit“ handle, dennoch habe die Stadtverwaltung Hoffnung, dass sich andere Gemeinden ebenfalls beteiligen und es wie im vergangenen Jahr viele private Spender gebe.

2018 hatte die Frauenberatungsstelle unter anderem die einmalig hohe Summe von 15 000 Euro von der Aktion „Leser helfen“ unserer Zeitung erhalten, da das Schwerpunktthema „Gewalt gegen Frauen“ lautete.

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